Spektakuläre Aufnahmen Weltrekord! Jim Morrison bezwingt den Mount Everest auf Skiern

Jim Morrison ist der erste Mensch, der es die Nordwand des Mount Everest auf Skiern hinuntergeschafft hat
Jim Morrison ist der erste Mensch, der es die Nordwand des Mount Everest auf Skiern hinuntergeschafft hat
© Courtesy National Geographic Documentary Films’ “Everest North”; SNTV / ASOOCIATED PRESS
Ein spektakuläres Video zeigt, wie der Alpinist Jim Morrison die gefährlich steile Nordwand des Achttausenders hinunterfährt – als erster Mensch der Welt 

Als Jim Morrison unten im Base Camp ankam, brach er in Tränen aus. Er hat geschafft, was noch kein Mensch vor ihm erreicht hat. Der Alpinist bezwang die steile Nordwand des Mount Everest – auf Skiern.

Ein Video zeigt nun einen Teil dieser Wahnsinnsaktion. Darin sieht man, wie der US-Amerikaner das Hornbein-Couloir, eine gefürchtete Steilschlucht auf der Nordseite des Everest, auf seinen Brettern in Angriff nimmt. Gedreht hat es der Filmemacher und Extremkletterer Jimmy Chin, der zum elfköpfigen Team von Morrison gehört. Das Video ist ein Vorgeschmack auf die Dokumentation, die "National Geographic" mit Chin plant.

Zum Team von Bergsteiger Jim Morrison (links) gehörte Filmemacher Jimmy Chin, der selbst einige Kletterrekorde hält
Zum Team von Bergsteiger Jim Morrison (links) gehörte Filmemacher Jimmy Chin, der selbst einige Kletterrekorde hält
© Savannah Cummins / National Geographic via AP

Laut "National Geographic" starteten Morrison und sein Team nach einer kurzen Nacht an der Nordwand am Morgen des 15. Oktober und erreichten den Gipfel um 12.45 Uhr Ortszeit. Während der Rest der Gruppe auch wieder an Seilen gesichert abstieg, legte Morrison seine Skier an – und stürzte sich den höchsten Berg der Erde hinunter, über die "Everest Superdirect": Diese Route verbindet den Gipfel, das Hornbein-Couloir und das Japanese Couloir bis zum Rongbuk-Gletscher.

In vier Stunden und fünf Minuten überwand Morrison 3650 Höhenmeter hinunter bis zum Base Camp 1 in einer unglaublichen Meisterleistung. "Die Bedingungen waren entsetzlich", berichtete Morrison "National Geographic". Das Hornbein-Couloir ist anfällig für Lawinen und hat Steigungen von bis zu 60 Grad. An einer Stelle lag kein Schnee, sodass der Abenteurer sich über den blanken Felsen abseilen musste. Andere waren vereist: "Während einige Abschnitte glatt genug für richtiges Kurvenfahren waren, waren andere zerfurcht und wiesen Höhenunterschiede von bis zu einem Meter auf", sagt Morrison, "wie gefrorene Wellen." Solche sogenannten Sastrugi entstehen durch die starken Winde in so großer Höhe.

Es ist das erste Mal, dass ein Mensch diese extrem steile und gefährliche Route auf Skiern oder Snowboard gemeistert hat. Der letzte Versuch liegt 23 Jahre zurück: 2002 verunglückte der Snowboarder Marco Siffredi auf derselben Route. Sein Leichnam wurde nie gefunden.