In den Demokratien von heute messen Meinungsforscher ständig die Stimmung der Bevölkerung, vor allem vor Wahlen. Zum weltweiten Durchbruch verhalf ihnen 1936 der Amerikaner George Gallup – mit einer riskanten Wette
Vor jeder neuen Wahl werden in allen Zeitungen und auf allen Kanälen die neuesten Umfrageergebnisse diskutiert. Welche Parteien werden gewinnen und verlieren? Welche Politiker konnten sich als Krisenmanager während der Corona-Zeit profilieren? Welcher Kandidatin, welchem Kandidaten trauen die Deutschen das Kanzleramt zu?
Hitzige Debatten – und vor allem der spektakulärste Streit unter Meinungsforschern, den es je gegeben hat – begleiteten auch die amerikanische Präsidentschaftswahl 1936. Mitten im Wahlkampf nämlich warf der noch relativ unbekannte Demoskop George Gallup dem Magazin "Literary Digest" mit einem Artikel in der "New York Herald Tribune" den Fehdehandschuh hin.