Astrohighlights im August Sternschnuppen satt: Die Perseiden erreichen ihr Maximum

Mann sitzt mit dem Rücken zum Betrachter auf einem Stein und beobachtet den Nachthimmel mit Perseiden
Rausgehen lohnt sich: Der Meteorstrom Perseiden lässt im August viele Wünsche wahr werden
© Sen Li / Getty Images
Der August steht ganz im Zeichen der Perseiden. Zu ihrem Höhepunkt sehen wir bei idealen Bedingungen bis zu 100 Sternschnuppen in der Stunde. Auf dem dunklen Land fasziniert zudem der Anblick der Milchstraße. Dr. Mariana Wagner vom Planetarium Hamburg erklärt, welche Highlights uns diesen Monat am Sternenhimmel erwarten. 

Die ersten Sternschnuppen der Perseiden haben wir bereits ab dem 16. Juli entdeckt. Nun freuen wir uns über immer mehr der hübschen Leuchtspuren, bis der alljährliche Meteorstrom am 12. August sein Maximum erreicht. Die Sternschnuppen stammen vom Kometen Swift-Tuttle, dessen Spur aus Staubteilchen unsere Erde jedes Jahr im Sommer durchquert. Die kosmischen Bröckchen prasseln auf unsere Erdatmosphäre und verglühen zu leuchtenden Schläuchen aus heißer Luft. 

Wer die hellen Städte meidet und einen dunklen Ort auf dem Land aufsucht, sieht im Idealfall bis zu 100 Sternschnuppen in der Stunde. Die Perseiden sind mit 60 Kilometern in der Sekunde außerdem besonders schnell. In der Nacht auf den 12. August stört das Licht des Halbmonds zunächst noch unsere Beobachtung. Zum Glück sinkt er gegen Mitternacht unter den Horizont. Tatsächlich ist die beste Beobachtungszeit für die Perseiden aber kurz vor der Morgendämmerung. Nun steht ihr Radiant, ihr scheinbarer Ausstrahlungspunkt, hoch am Ost-Himmel. 

Perseiden-Radiant mit Sternbild Perseus und Cassiopeia
Radiant der Perseiden mitsamt Sternbildern Perseus und Cassiopeia
© Katja Frauenkron_Planetarium Hamburg

Der Radiant der Perseiden ist zugleich ihr Namensgeber: das Sternbild Perseus. Wir finden es nahe der Cassiopeia, die wie ein auffälliges W geformt am Firmament steht. Doch auch wenn die Sternschnuppen von der funkelnden Formation Perseus auszustrahlen scheinen, tauchen sie doch überall am Himmel auf. Wer es am 12. August verpasst, Sternschnuppen zu sehen, hat in der zweiten Nachthälfte auf den 13. August ähnlich gute Bedingungen. Anschließend können wir noch bis zum 24. des Monats nach ihnen Ausschau halten. 

"Doppelstern" aus Jupiter und Mars

Wer auf der Suche nach Perseiden am 12. August zum Perseus schaut, sieht unterhalb davon den Gasriesen Jupiter. Nur drei Tage später, in den frühen Morgenstunden des 15. August, nähert sich ihm der rote Mars, und die beiden Planeten bilden einen auffälligen "Doppelstern". Die beiden ungleichen Lichtpunkte sind nicht zu übersehen – der eine hellweiß, der andere orange-rötlich. 

Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für GEO beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten
Dr. Mariana Wagner ist Astrophysikerin sowie Musikproduzentin und arbeitet im Planetarium Hamburg. Für GEO beschreibt sie monatlich, welche Highlights uns am Sternenhimmel erwarten
© Wolfgang Köhler

Am 19. August steht unser Mond als Vollmond am Himmel. Wenig später bietet er uns ein ganz besonderes Schauspiel, denn am Morgen des 21. August kommt er dem Ringplaneten Saturn an unserem Himmel so nahe, dass er ihn verdeckt. Dieses Astrohighlight findet leider in der Dämmerung statt – aber früh aufstehen lohnt sich trotzdem. Am besten schauen wir zwischen drei und fünf Uhr in Richtung Südwesten. 

Von Pegasus bis Leier

Schauen wir am 28. August gegen ein Uhr zum Südhimmel, sehen wir oberhalb von Saturn bereits das markante Pegasusquadrat. Die funkelnde Formation gibt uns schon jetzt einen Vorgeschmack auf den nahenden September – ist es doch auch als Herbstviereck bekannt. Im Osten formen Jupiter und Mars gemeinsam mit der schmalen Mondsichel ein hübsches Dreieck. Neben den Perseiden ist es der wohl schönste Himmelsanblick des Monats. 

Sommerdreieck
Das Sommerdreieck
© Katja Frauenkron

Trotz des auffälligen Sternbilds Pegasus haben die Sommersterne den Himmel noch immer fest im Griff. Allen voran das Sommerdreieck aus Wega in der Leier, Atair im Adler und Deneb im Schwan. Wir sehen es hoch im Süden. Den Schwan kennen wir auch unter dem Namen "Kreuz des Nordens". Im Westen zieht der hellste Stern des Nordhimmels alle Blicke auf sich: Arktur im Bärenhüter. Leider ist der Skorpion bereits im Untergang begriffen, aber Antares ist weiterhin nicht zu übersehen. 

Blick ins Zentrum der Milchstraße 

Im August lohnt es sich nicht nur für Sternschnuppen aufs dunkle Land zu fahren. Denn hier erstrahlt besonders klar ein diffuses Band aus Sternenlicht. Es ist ein faszinierender Anblick, sehen wir doch ins Zentrum unserer eigenen Galaxie, die insgesamt 200 Milliarden Sterne beherbergt. Die Milchstraße ist auch ein absolutes Astrohighlight für den Urlaub im Mittelmeerraum und für Fernreisen südlich des Äquators.

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