Was auf den ersten Blick aussieht wie ein deformierter Regenbogen, ist in Wirklichkeit eine Lichterscheinung anderer Ursache: Ein Zirkumhorizontalbogen - umgangssprachlich auch "Feuerregenbogen" - entsteht durch Lichtbrechung in schwebenden Eiskristallen hoher Cirruswolken; er wird also nicht wie der Regenbogen von Wassertropfen erzeugt. Das Eis wirkt wie ein Prisma und spaltet die Strahlen der Sonne in ihre Farben: von Rot über Gelb hin zu Grün und Blau.

Wann wird ein "Feuerregenbogen" sichtbar?
Während die Sonne dem Regenbogen gegenüber steht, fällt ihr Licht bei den Feuerbögen fast senkrecht auf die Eisplättchen und durchleuchtet sie von hinten. Damit die Farben erscheinen, muss die Sonne höher als 58 Grad am Himmel stehen. Maximale Helligkeit erreicht das bunte Leuchten allerdings erst bei einer Sonnenhöhe von 68 Grad.
Wo sind solche Regenbögen am häufigsten?
In unseren Breiten ist der Zirkumhorizontalbogen nur in den Sommermonaten und nur zur Mittagszeit zu sehen – aber nie in seiner vollen Pracht und Farbigkeit. Pech haben die Menschen in Ländern nördlich des 55. Breitengrades. Sie werden den "Feuerregenbogen" in ihrer Heimat wohl nie zu Gesicht bekommen. Jenseits von Kopenhagen übersteigt die Sonnenhöhe niemals 58 Grad.
Kann man einen Zirkumhorizontalbogen auch bei Nacht sehen?
Ein Feuerregenbogen kann nicht bei Nacht gesehen werden. Dieses Phänomen entsteht ausschließlich durch die Brechung von Sonnenlicht. Da diese Lichtbrechung auf Sonnenlicht angewiesen ist, ist ein Feuerregenbogen bei Mondlicht oder in der Dunkelheit nicht möglich. Nächtliche Regenbögen oder Halos, die durch Mondlicht entstehen, sind andere atmosphärische Erscheinungen und nicht mit Feuerregenbögen vergleichbar.
Sie möchten mehr über das Phänomen des Regenbogens erfahren? Dann legen wir Ihnen diesen Artikel zur Entstehung des gewöhnlichen Regenbogens ans Herz.