Im August dominieren Jupiter und Saturn als auffälliges Paar den Abendhimmel bis Mitternacht. Zu Beginn und gegen Ende des Monats zieht auch der Mond an den beiden größten Planeten unseres Sonnensystems vorbei und bildet mit ihnen im Sternbild Schütze ein spektakuläres Trio. In der Vollmondnacht vom 3. auf den 4. August steht unser Trabant die ganze Nacht links neben dem Planetenpaar im Sternbild Steinbock.
Planetenreigen nach Mitternacht
Anfang August bietet sich gegen Ende der Nacht die seltene Gelegenheit, alle Planeten gleichzeitig am Himmel zu sehen. Das grandiose Panorama der Wandergestirne spannt sich von Nordosten bis Südwesten über den gesamten Himmel. Während der flinke Merkur bereits ab etwa 4. August im Glanz der Sonne verschwindet, können alle anderen Himmelskörper noch länger beobachtet werden. Glanzlichter sind der „Morgenstern” Venus, der rote Mars und der Gigant Jupiter.
Unser äußerer Nachbarplanet Mars zeigt sich bereits vor Mitternacht. Interessierte finden ihn unterhalb der auffälligen, quadratischen Sternenkonstruktion des „Herbstvierecks“ in den Fischen über dem Osthorizont. Erst gegen drei Uhr morgens steigt unser innerer Nachbarplanet im Nordosten aus dem Horizontdunst auf. Dabei leuchtet er so hell, dass er noch im ersten Morgengrauen fast bis zum Sonnenaufgang zu sehen ist. Auch die anderen Planeten stehen nach Mitternacht am Himmel: Versierte Beobachter finden zwischen Mars und Venus im Sternbild Widder den Planeten Uranus und unterhalb des „Herbstvierecks“ im Sternbild Wassermann den fernen Neptun. Und zwischen Jupiter und Saturn können „Profis“ schließlich den Zwergplaneten Pluto erspähen. Nun fehlt noch der sonnennahe Merkur, der allerdings erst gegen 4 Uhr morgens aufgeht und nur in den ersten Monatstagen knapp über dem Nordosthorizont gesichtet werden kann.

Professor Thomas W. Kraupe studierte Mathematik und Physik an der Universität München. Seit dem Jahr 2000 leitet er als Direktor das Planetarium Hamburg und hat es zum erfolgreichsten Sternentheater im deutschsprachigen Raum gemacht. An dieser Stelle wird er nun monatlich die Highlights am Sternenhimmel erklären, die uns erwarten.
Sternschnuppenfeuerwerk Perseiden
Lassen Sie sich außerdem nicht das jährlich wiederkehrende Sternschnuppenfeuerwerk mit Mondschein entgehen – die Perseiden. Sie finden in den Morgenstunden des 12. August ihren Höhepunkt. Der gesamte Aktivitätszeitraum der Perseiden erstreckt sich in diesem Jahr vom 17. Juli bis zum 24. August: Die Erde kreuzt bei ihrem Umlauf um die Sonne die Bahn des Kometen Swift-Tuttle und pflügt dabei durch die von ihm zurückgelassene „Querstraße aus Staubteilchen“.
Einige der in etwa hundert Kilometer Höhe über dem Erdboden verglühenden Partikel werden dabei hell genug, um auch über der Großstadt sichtbar zu werden. Leider wird das Licht des Halbmondes, der bereits gegen Mitternacht aufgeht, die Sichtverhältnisse bis zur Morgendämmerung beeinträchtigen. Aber viele der Sternschnuppen sollten dennoch hell genug ausfallen, um das Mondlicht zu überwinden. Im Idealfall lassen sich bis zu 40 oder 50 Meteore pro Stunde beobachten. Auch der späte Abend des 12. August bietet vor Aufgang des Mondes ein gutes Beobachtungsfenster für dieses Sternschnuppenfeuerwerk.