


Die Trägerrakete "Saturn V" war bislang erst zweimal erprobt worden. Bei der Apollo 6-Mission hatte es noch erhebliche Probleme mit der zweiten und dritten Raketenstufe gegeben. Am Tag des Abfluges der Apollo 8 herrschte ideales Startwetter: die Rakete hob planmäßig um 13.51 MEZ von Startkomplex 39 ab. Nach zwei Erdumläufen erfolgte die reibungslose Zündung der letzten Triebwerksstufe. So konnte die Apollo-Raumfähre der Erdanziehungskraft entfliehen und Kurs Richtung Mond nehmen.
Die Mission führte die Besatzung der Apollo 8 in eine Umlaufbahn um den Mond. Der Flug der erreichte seinen ersten Höhepunkt, als die Raumkapsel hinter den Mond trat und für 45 Minuten im Funkschatten des Mondes verschwand. Die Welt hielt den Atem an. Um 11.24 Uhr meldete sich Kommandant Borman wieder: "Wir haben eingeschwenkt, alles ok." Den Astronauten bot sich ein faszinierendes Schauspiel. Sie waren die ersten Menschen, die die Rückseite des Mondes mit eigenen Augen sehen konnten und einen Erdenaufgang erlebten. Ergriffen von der Schönheit der Erde zitierte Borman biblische Verse.


Als der damals 39-jährige Kommandant der Apollo 11 Neil Armstrong zusammen mit Edwin ("Buzz") Aldrin am 20. Juli 1969 im Mare Tranquilitatis (Meer der Ruhe) landet und als erster Mensch seinen Fußabdruck auf dem Mond hinterlässt, spricht er die berühmten Worte: "Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, ein riesiger Sprung für die Menschheit". Millionen von Zuschauern weltweit verfolgen an den Fernsehgeräten fasziniert die Bilder der ersten bemannten Mondlandung.

Armstrong und Aldrin sammeln während des kurzen Mondspazierganges über 20 kg Mondgestein ein. Als die beiden Astronauten nach rund zwei Stunden Erkundung den Mond wieder verlassen müssen, bleibt eine schnell errichtete Forschungsstation, eine Silikonscheibe mit eingravierten Botschaften für mögliche außerirdische Lebewesen und die amerikanische Flagge als Zeugen der Mondlandung zurück.

"Programm Alarm! 1201" funkt Armstrong Minuten vor der Landung des Lunarmoduls. Immer wieder hatte es noch in der Schlussphase des Landeanflugs der Apollo 11 auf den Mond Alarmmeldung des völlig überlasteten Bordcomputers gegeben. Die Bodenkontrolle in Houston gibt grünes Licht: "You have a GO for landing". Die letzten Meter schaltet Pilot Armstrong schließlich auf manuelle Steuerung und bringt die Landefähre "Eagle" sicher zur Landung.
"Es hat nie einen Menschen auf dem Mond gegeben!" Die Mondlandung als teuerste Filmproduktion aller Zeiten - ein Geniestreich des Präsidenten Richard Nixon, um die endgültige Niederlage der Amerikaner im Weltraum abzuwenden. Verschwörungstheorien dieser Art über die "wahren" Hintergründe der Mondlandung erfreuen sich großer Beliebtheit. Vielleicht sind es die Bilder der Astronauten bei Mondübungen in den Hangars der NASA (hier die Besatzung der Apollo 11), die die Saat des Zweifels legten.

"The Eagle has landed" - am 20 Juli 1969 entschied dieser Satz des Apollo 11 Astronauten Neil Armstrong das Rennen um die Eroberung des Mondes endgültig - die Amerikaner hatten mit ihrem "großen Schritt für die Menschheit" den Wettlauf um die erste bemannte Mondlandung gewonnen.

Präsident Nixon begrüßt die Heimkehrer der Apollo 11. Nach der Landung mussten die Weltraumhelden noch drei Wochen in der Quarantänekammer ausharren. Die NASA fürchtete, die Mondwanderer könnten extraterrestische Mikroben einschleppen. Die Sorge vor einer Verseuchung aus dem All stellte sich jedoch als unbegründet heraus.

"Houston, wir haben ein Problem" Die Apollo 13 Mission ist nicht zuletzt dank der Verfilmung mit Tom Hanks die wohl bekannteste Beinahe-Katastrophe der Weltraumgeschichte. Rund 300000 Kilometer von der Erde entfernt explodiert ein Sauerstofftank des Servicemoduls und zerstört die Energieversorgung der Kommandokapsel. Als einziger Ausweg bleibt den Astronauten der Rückzug in das Lunarmodul "Aquarius" und die Umkehr zur Erde. Hilflos muss das Bodenpersonal den Verlauf der Havarie beobachten.

Für die Besatzung der Apollo 13 war der Verlauf der Mission eine herbe Enttäschung. Insbesondere für die Astronauten James Lovell und Fred Haise. Sie waren für die Steuerung des Mondlandemoduls ausgewählt worden und hatten monatelang für die Mondmission trainiert. Nie wieder sollten sie die Gelegenheit erhalten, einen Fuß auf den Mond zu setzen. Dennoch hatten sie ihre herausragenden Fähigkeiten im Weltraum unter Beweis stellen können. Da die Explosion an Board das Navigationssystem ausser Kraft setzte, musste sich die Besatzung der Apollo 13 bei ihrem weiteren Flug im All durch bloßen Sichtkontakt zur Sonne orientieren. Nach vier Tagen landete die Raumkapsel sicher im pazifischen Ozean.


Auf den letzten drei Apollo-Missionen wurde der "Lunar Rover" und ermöglichte den Astronauten, auf dem Mond in weiter entlegenes Gebiet vorzustoßen. Die technischen Zeichnungen des Mondgefährtes sahen aus, als wären sie von Daniel Düsentrieb geklaut. Das Mondmobil erinnerte an eine Seifenkiste mit umgestülptem Regenschirm. Die Räder waren aus Klavierseiten geflochten und mit Titanblechen verstärkt. Noch immer stehen die drei Mondmobile verlassen auf dem Mond - bereit für neue Abenteuer.


Bei der Apollo 17 war zum ersten Mal ein Geologe unter den Astronauten: Dr. Harrison Schmitt war der Pilot der Landefähre. Mit über zwei Stunden Verspätung startete Apollo 17 am 7. Dezember 1972 von Cape Kennedy Richtung Mond. Drei Tage später sollte Apollo 17 in den Mondorbit einschwenken. Die Besatzung schlief jedoch so tief, dass sie Houston erst nach einer Stunde und 10 min wecken konnte. Der Kommentar von Kommandant Eugene Cernan: "Pardon, wir haben etwas verschlafen." Darauf Houston: "Das ist die grösste Untertreibung des Jahrhunderts!". Das Einschwenken und die Landung auf dem Mond verliefen planmäßig. Die Landestelle lag in einem Tal in der Nähe des Littrow-Kraters im Mare Serenitatis.
Die Bilanz des Apollo-Programms ist sehenswert: es umfasste elf bemannte Missionen, unter ihnen zwei Missionen im Orbit der Erde, zwei Mondumrundungen und insgesamt sechs Mondlandungen. Die größten Erfolge der Apollo-Serie feierte die NASA mit der Apollo 8 als erste bemannte Mondumrundung und der Apollo 11 als erste Mondlandung. Die wissenschaftliche Bedeutung der Expeditionen war eher gering. Die gesammelten 384 kg Mondgestein gehören dabei sicherlich zu den spektakulären Höhepunkten.