Kontroverse Wenn Zoos gesunde Tiere töten: Sind Arten wichtiger als Individuen?

  • von Viola Kiel
Aktivisten halten ein Banner mit der Aufschrift "Artgerecht ist nur die Freiheit" hoch
Aktivisten der Gruppe Animal Rebellion demonstrieren vor dem Nürnberger Zoo gegen die geplante Tötung von mehreren Guinea-Pavianen
© dpa / picture alliance
Der Nürnberger Zoo erwägt, Guinea-Paviane zu töten – als Maßnahme für den Erhalt der Spezies. Und wieder gibt es Streit mit Tierschützenden. Passt das zusammen, Tiere töten und Arten schützen? 

Mit Schlössern haben sich Menschen am Eingangstor des Nürnberger Tiergartens festgekettet. "Artgerecht ist nur die Freiheit" steht auf einem großen Banner, das sie über das Tor gespannt haben. An einem Samstag Anfang März protestierten Mitglieder der Gruppe Animal Rebellion gegen eine Ankündigung des Zoos, womöglich mehrere Guinea-Paviane zu töten. Gesunde Paviane. 

Der Nürnberger Tiergarten argumentiert: Die Gruppe der Affen sei zu groß für das Pavian-Haus geworden, Platz sei für 25 Tiere und deren Junge. Mittlerweile lebten 45 Paviane im Gehege. Es gebe keine Möglichkeit für eine Auswilderung und innerhalb von Europa auch keinen Zoo, der die Tiere aufnehmen könne. Darum sei die Tötung die einzige Option – eine Option, die dem Artenschutz diene. Die Gruppe Animal Rebellion hält dagegen: Der einzig sinnvolle Beitrag zum Artenschutz sei es, natürliche Lebensräume zu schützen und zu erhalten. Und nicht, Tiere einzusperren.

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