Damit wir existieren können, müssen wir zerstören. Unsere Körper brauchen Baustoffe und Energie, um zu wachsen, Gewebe zu erneuern und die komplexe Stoffwechselmaschinerie in unserem Organismus in Gang zu halten. Das funktioniert nur, wenn wir ständig kalorienreiche Nahrung zu uns nehmen, sie in ihre Einzelteile zerlegen und diese neu zusammensetzen oder in unseren Zellen verfeuern.
Auf diese Weise schleusen wir im Laufe eines Lebens gut 30 Tonnen feste Lebensmittel und 50 000 Liter Flüssigkeit durch den Körper. Das Verdauungssystem traktiert und durchmengt jede Mahlzeit mit Säure und Enzymen, damit sie sich binnen kurzer Zeit in dünnflüssigen Brei verwandelt, dem dann nahezu sämtliche Nährstoffe entzogen werden können.
Meist nehmen wir diesen spektakulären Prozess nicht bewusst wahr. Während wir arbeiten, Freunde treffen oder schlafen, schiebt ein ganzes System von Organen, Muskeln und Nervengeflechten das Gegessene nahezu in Eigenregie rund sechs Meter durch unseren Magen-Darm-Trakt.
Im Verlauf von oft nur 24 Stunden verwandeln sich auf diese Weise 800 Gramm hochenergetische Nahrung, die wir im Schnitt pro Tag verzehren, in 200 Gramm Abfall. Den Rest hat unser Körper förmlich aufgesogen.
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
