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Muskelgedächtnis Das Geheimnis der perfekten Bewegung: Was wir von Profis lernen können

Tennis
Motorik prägt sich permanent ins Gedächtnis ein: Wer einmal eine Tennisrückhand verinnerlicht hat, kann die dafür nötigen Abläufe selbst nach langer Trainingspause reaktivieren
© mauritius images / Alamy / Tennis & Racket Sports by Franck Camhi
Ob Tennisprofi, Golfer oder Fechter: Wissenschaftler haben herausgefunden, dass Spitzensportler in besonderer Weise von ihrer "Bewegungsintelligenz" profitieren – eine Gabe, die fast jeden Menschen dazu befähigt, Bewegung ganz automatisch, ohne willentliche Steuerung auszuführen. Wie lässt sich diese Fähigkeit bestmöglich trainieren?

Viele Menschen sind kaum fähig, einen einfachen Purzelbaum zu schlagen. Geradezu unfassbar mutet daher an, was der Japaner Kenzō  Shirai im Oktober 2013 bei der Weltmeisterschaft im Bodenturnen in Antwerpen präsentierte. 

Zum Auftakt seiner Kür nahm der 17–Jährige ein paar Schritte Anlauf, stieß sich dann von der federnden Turnmatte ab, vollführte, rasend schnell, zwei Handstandüberschläge und anschließend zwei gestreckte Salti, bei denen er sich obendrein um die eigene Achse drehte. 

Fünft derartige Sprungfolgen zeigte der junge Turner in wenigen Sekunden hintereinander. So leichtfüßig und temporeich katapultierte er sich durch die Luft, dass die Schwerkraft für ihn nicht zu gelten schien. Bei alldem rang Kenzō Shirai nicht ein einziges Mal nennenswert um seine Balance. 

Schon simples Training vermag die Bewegungsintelligenz zu fördern

Doch damit war die virtuose und perfekt geturnte Vorstellung noch nicht zu Ende: Ein letztes Mal nahm Shirai Anlauf, bot zwei Handstandüberschläge dar und setzte dann zu einem Rückwärtssalto mit gestrecktem Körper an, bei dem er sich gleichzeitig um die eigene Achse schraubte – vier Mal! Nie zuvor hatte ein Turner einen solch kühnen Sprung vor der Weltöffentlichkeit gezeigt.

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