Hier ein Wein, dort ein Aperitif: Für die Autorin und Foodjournalistin Eva Biringer war Alkohol lange ein alltäglicher Begleiter. Heute fühlt sie sich: nüchtern und unabhängig. Ihre Geschichte kann Mut machen und Anregung sein, selbst weniger zu trinken – und häufiger zu sagen: "Nein, danke, für mich heute nicht!"
Auf meiner schwarzen Kommode stand jahrelang eine Postkarte mit einem Gemälde des norwegischen Malers Edvard Munch. Es zeigt eine schlafende Frau in unbequemer Pose, ein Bein eingeknickt, das andere aufgestellt, ein Arm ragt schlaff über die Bettkante. Zum wadenlangen olivgrünen Rock trägt sie schwarze Strümpfe, die weiße Bluse ist leicht verrutscht und erlaubt einen Blick auf ihren Brustansatz, ihre dunklen Haare berühren den Boden.