Inhaltsverzeichnis
1. Mikrowellen machen Vitamine kaputt
Grundsätzlich werden beim Erhitzen in der Mikrowelle nicht mehr Vitamine zerstört als auf der Herdplatte oder im Ofen. Denn die elektromagnetische Strahlung verändert Nahrung, Nährstoffe und Moleküle nicht direkt. Sondern nur durch die Wärme, die bei ihrer Absorption entsteht (siehe Punkt 3). Und hier gilt für Herdplatte oder Mikrowelle gleichermaßen: Manche Vitamine lieben es heiß, andere, zum Beispiel Vitamin C oder B1, werden durch hohe Temperaturen und lange Garzeiten zerstört. Punktvorteil für die Mikrowelle: Gefrorener Spinat zum Beispiel lässt sich vitaminschonender mit elektromagnetischer Strahlung erwärmen – weil er sich schneller und gleichmäßiger erhitzt.
Wichtiger als die Frage „Mikrowelle oder Kochtopf?“ ist in jedem Fall, auf möglichst abwechslungsreiche und frische Zutaten zu achten.
2. Mikrowellengeräte „strahlen“
Mikrowellengeräte arbeiten mit Mikrowellenstrahlung, bei einer Frequenz von 2,45 Gigahertz und einer Leistung von bis zu 1300 Watt. Dass sie „strahlen“, ist allerdings eine etwas irreführende Formulierung. Denn die Mikrowellen sind nach außen hin durch das Gehäuse gut abgeschirmt. Und sobald das Gerät geöffnet wird, schaltet es sich automatisch ab. Was an elektromagnetischer Strahlung nach außen dringt, liegt Messungen des Bundesamtes für Strahlenschutz (BfS) zufolge bei einem Prozent des gesetzlichen Grenzwerts. Und mit zunehmendem Abstand vom Gerät nimmt die sogenannte Leckstrahlung rasch ab.
Sofern die Grenzwerte eingehalten werden, schreibt das BfS, seien zwar „nach dem aktuellen Stand der wissenschaftlichen Erkenntnis keine gesundheitlich bedenklichen Wirkungen hochfrequenter elektromagnetischer Felder nachgewiesen“. Das BfS empfiehlt dennoch grundsätzlich, „unnötige Belastung mit hochfrequenten Feldern“ zu vermeiden. Besonders Kinder sollten sich bei der Zubereitung von Speisen nicht in unmittelbarer Nähe des Geräts aufhalten.
3. Die Nahrung ist nach dem Erwärmen „verstrahlt“
Wer mit der Mikrowelle kocht, macht sich eine ganz spezielle Eigenschaft von hochfrequenten elektromagnetischen Feldern zunutze: Sie regen Wassermoleküle zu einer Bewegung an, die die Speisen, die sie enthalten, erhitzt. Von dieser Strahlung ist aber nach dem Erwärmen nichts im Essen zu finden – anders als das etwa bei radioaktiver Strahlung der Fall wäre. Ein echtes Risiko ist dagegen, dass Speisen ungleichmäßig erwärmt werden. Denn das kann zu Verbrennungen führen. Vor allem bei Babykost sollte darum der Inhalt von Fläschchen und Gläschen gut umgerührt und vor dem Füttern die Temperatur sorgfältig geprüft werden.
4. Das Essen schmeckt nicht
Elektromagnetische Strahlung verändert die Zusammensetzung des Essens nicht. Sie hat also auch keine Auswirkungen auf den Geschmack. Allerdings lässt sich mit der Strahlung keine leckere Kruste erzielen, wie bei knusprig Gebratenem oder Gebackenem. Sofern das Gerät nicht mit zusätzlichen Grill- und Backfunktionen ausgestattet ist, muss zum Beispiel für ein leckeres Gratin weiterhin der Backofen ran.
5. Mikrowellen sparen Energie
Mikrowellen haben grundsätzlich den Vorteil, dass sie nur die Speise selbst erhitzen – und nicht, wie der Herd, auch noch die Platte und den Topf. Das minimiert Energieverluste. Dennoch ist die Mikrowelle nicht per se ein Energiesparer, denn die Menge macht’s. Bis zu rund einem halben Kilogramm ist sie gegenüber Herd und Ofen bei Zeit- und Energieersparnis im Vorteil. Darüber ist es meist energieschonender, den Herd oder den Ofen anzuwerfen. Darüber hinaus, darauf weisen britische Forscher hin, kommt es darauf an, wie wir die Mikrowelle einsetzen. Denn oft laufen die Geräte länger als nötig, um Speisen zu erwärmen. Zudem stecke auch in den Geräten selbst viel Energie – und oft würden noch funktionstüchtige Geräte zu früh durch neue Modelle ersetzt.