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Ernährung Eicheln: Wie Sie die giftigen Nüsse genießbar machen

Wer von einem Herbstspaziergang nach Hause kommt, bringt gerne allerlei Schätze mit nach Hause. Kastanien und Eicheln sind oft darunter. Aber kann man Eicheln essen? Lassen sich die Früchte der Eiche in schmackhaftes Essen verwandeln? Wir verraten Ihnen, wie und wann Sie Eicheln essen können

Im Herbst werfen uns die Laubbäume nicht nur buntes Laub vor die Füße – auch Eicheln begegnen uns beim Sonntagsspaziergang im Wald. Die Nussfrüchte eignen sich perfekt zum Basteln oder Dekorieren - und sie machen sich unter bestimmten Bedingungen gut auf dem Teller! Wie Sie die Früchte der Eiche essbar machen können, verraten wir Ihnen.

Eicheln essen? Die sind doch giftig, oder nicht?

Wer als Kind neugierig an Eicheln knabbern wollte, musste sich oft von den Eltern anhören: "Um Himmels Willen, Finger weg. Eicheln sind doch giftig!". Das ist nicht ganz falsch - immerhin enthalten die Nussfrüchte im rohen Zustand einen hohen Anteil an Gerbstoffen, die beim Menschen zu starken Magen-Darm-Beschwerden führen können.

Fragt man hingegen die Großeltern, werden diese verwundert antworten: "Natürlich sind Eicheln essbar!" Gerade in der Nachkriegszeit waren Eichelbrot und koffeinfreier Kaffeeersatz aus Eicheln übliche Nahrungsmittel. Stellt sich die Frage: Wie kann das sein?

Eicheln sind essbar! Aber bitte nicht roh verzehren!

Tatsächlich kann man Eicheln essen, obwohl sie im rohen Zustand unverträglich sind. Das Geheimnis liegt in der Zubereitung, deren Methoden im Laufe der Zeit zunehmend in Vergessenheit geraten sind.

Um Eicheln essbar zu machen, müssen die giftigen Gerbstoffe ausgewaschen werden. Dazu lässt man die gesammelten Eicheln zunächst zwei Tage trocknen, knackt die Schale der Nussfrüchte und entfernt den Kern sowie die braune Samenhaut.

Danach müssen die Eicheln mehrere Tage gewässert werden. Dazu werden die Eicheln zerkleinert, zum Beispiel mit einem Mörser, und anschließend zwei bis drei Tage lang in eine Schüssel mit Wasser gelegt. Alle zwölf Stunden sollte das Wasser ausgewechselt werden. Die Gerbstoffe werden nun im Wasser gelöst, was an der bräunlichen Verfärbung der Flüssigkeit zu erkennen ist.

Bleibt das Wasser am Ende des Tages klar, sind die Gerbstoffe komplett ausgewaschen. Nun können die Eicheln aus dem Wasser genommen, abgetrocknet und weiterverarbeitet werden.

Sind Eicheln gesund?

Tatsächlich enthalten Eicheln eine Reihe wichtiger Nährstoffe. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung sind in 100 Gramm Eicheln

  • 40 Gramm Kohlenhydrate
  • 6 Gramm Proteine
  • 24 Gramm Fett
  • 390 Kilokalorien

Die Fette sind überwiegend ungesättigte Fettsäuren, die als förderlich für die Gesundheit gelten. Darüber hinaus enthalten Eicheln jede Menge  B-Vitamine. Allerdings sind in Eicheln auch Tannine - pflanzlichen Gerbstoffe - in hoher Konzentration enthalten, was zu einem bitteren Geschmack der rohen Früchte führt und sie unbekömmlich macht. Eicheln sollten daher niemals roh gegessen werden!

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