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Gespräch mit einem Genie "Das Rechnen in elf Dimensionen gehört nicht zu den größten Schwierigkeiten"

Edward Witten, der vielleicht größte lebende Physiker, spricht über die ins Stocken geratene Suche nach einer Theorie von allem – die aber nicht so heißen darf
Edward Witten hat die Physik seit den 1980ern wie kaum ein anderer geprägt. Mit seiner Stringtheorie will er nicht weniger als alles: die finale Erklärung des Universums liefern. Doch das Mammutprojekt ist in der Krise. Und was es über die Natur berichtet, ist selbst für den "Einstein unserer Zeit" schwer zu akzeptieren
Edward Witten hat die Physik seit den 1980ern wie kaum ein anderer geprägt. Mit seiner Stringtheorie will er nicht weniger als alles: die finale Erklärung des Universums liefern. Doch das Mammutprojekt ist in der Krise. Und was es über die Natur berichtet, ist selbst für den "Einstein unserer Zeit" schwer zu akzeptieren
© Jonas Holthaus für GEO

Unter Wissenschaftlern löst die Stringtheorie so heftige wie widersprüchliche Emotionen aus, von fiebriger Gläubigkeit bis polemischer Ablehnung. Manche sprechen ihr gar ab, überhaupt noch Naturwissenschaft zu sein.

Doch Edward Witten, 74 Jahre alt, US-Amerikaner, emeritierter Professor am Institute for Advanced Study in Princeton, ficht das nicht an. Noch ähnelt die von ihm vorangetriebene Stringtheorie einer Ideensammlung, noch bedarf es einiger Jahrzehnte der Forschung, um sie fertigzustellen. Aber er, den selbst seine Gegner für ein Genie halten, will darin die tiefsten Strukturen allen Seins erkennen.

GEO: Herr Witten, wir möchten mit Ihnen über Ihre Suche nach einer "Theorie von allem" sprechen.