Minze erzeugt ein kühles Gefühl im Mund, weil das Menthol darin die Sinneszellen der Zunge austrickst. Diese Zellen reagieren auf bestimmte Reize, zum Beispiel auf schmerzhafte Berührungen oder unangenehme Temperaturen. Ionenkanäle, winzige Poren in der Zellmembran, bestimmen dabei, welche Signale weitergeleitet werden.
Kanal TRPM8 aber, der bei Kälte aktiv wird, reagiert auch auf Menthol. Den genauen molekularen Mechanismus entschlüsselten unlängst Forscher der Duke University und des Nationalen Instituts für Umwelt- und Gesundheitswissenschaften in Durham, North Carolina.
Capsaicin löste ähnliche Reaktion wie Minze aus
Egal, ob unsere Zunge also eine Kugel Eis oder ein Pfefferminzbonbon berührt: TRPM8 aktiviert die Nervenzellen, die im Mund dafür zuständig sind, Temperaturwechsel zu registrieren. Ans Gehirn senden sie in beiden Fällen das Signal „Die Zunge ist kalt“. Eine ähnliche Reaktion löst auch Capsaicin aus; der Stoff findet sich zum Beispiel in Chilis. Anders als Menthol sendet er allerdings die Botschaft „heiß“ ans Gehirn. Die Forscher vermuten, dass Pflanzen diese Stoffe produzieren, um Fressfeinde abzuwehren.