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Städte, Wohnen, Essen Roadtrip durch Italien: Die besten Tipps für Adria, Toskana und Amalfiküste

Ein Pärchen küsst sich in Positano
Ein Pärchen küsst sich in Positano an der Amalfiküste: Der Ort ist bei Touristen sehr beliebt
© Florian Schleinig
Der Fotograf Florian Schleinig ist mit seiner Familie vier Wochen mit dem Wohnmobil durch Italien gefahren. Von Hamburg bis runter an die Amalfiküste. Und das mit Kind. Hier zeigt er seine wunderbaren Fotografien. Und erzählt, wie man mit der Hitze umgeht, wo man campt – und warum seine Route perfekt für einen Roadtrip ist

Unter einem Sonnenschirm im Schatten sitzen, einen perfekten Cappuccino auf dem Tisch – und vor einem erstreckt sich das azurblaue Meer der Amalfiküste.

Wer schonmal einen monatelangen, regnerischen Winter in Hamburg erlebt hat, der wünscht sich vor allem eins: Bald den Sommer spüren, mit allem, was dazu gehört. Hitze? Geht schon. Hauptsache, kein Regen mehr. Das dachte sich auch der Fotograf Florian Schleinig, als er im Januar 2022 einen Roadtrip durch Italien plante. Vier Wochen im Juni und Juli, mit seiner Frau Vitesse und seinem sechsjährigen Sohn. Die Route: Hamburg – Allgäu – italienische Riviera – Toskana – Amalfiküste – Adria – Dolomiten und zurück.

Vier Wochen Roadtrip im Camper – mit Kind und Fotoapparat

Und das alles mit dem Wohnmobil, einem Fiat Knaus Boxstar, den die Familie ironisch "die Rakete" nennt. Schleinig und seine Frau Vitesse haben den Camper 2021 gekauft, um auf Langstreckenflüge zu verzichten und somit weniger CO2 zu verbrauchen. Mit den Solarpanelen auf dem Dach produziert die Rakete zudem genügend Strom, um autark zu sein. Genau das gefalle Schleinig neben dem Freiheitsgefühl auch so an Roadtrips, sagt er – das Spontane und die Unabhängigkeit.

Besonders das mediterrane Flair, das leckere Essen und die entspannte Lebensart waren die Gründe, warum die Wahl der Schleinigs auf Italien fiel. "Die Italiener lieben das Leben und genießen es." Dazu sei das Land für einen Fotografen wie ihn perfekt. "An jeder Ecke sind superschöne Motive, man muss nicht krampfhaft nach einem tollen Bild suchen. So kann man seiner Kreativität freien Lauf lassen."

Und warum genau diese Route? "Weil wir so die Vielfältigkeit des Landes sehen konnten. Für uns war das eine supertolle Mischung – ich wollte nicht nur am Strand rumhocken, sondern unbedingt die Dolomiten sehen und die bunten Häuser in Cinque Terre. An die Amalfiküste zu fahren war schon lange ein Traum von mir." Das alles sei ohne Stress machbar gewesen in vier Wochen. "Du kannst nicht alles schaffen. Vor allem, wenn du nicht ständig auf der Autobahn sein willst. Rom haben wir daher ausgelassen."

Ein Blick auf eine italienische Pizzeria, in der die Menschen draußen sitzen
Typische Straßen-Szene in Italien: Aus einem Vespacar Piaggio heraus mit einem Bekannten plaudern, Cappuccino trinken, Pizza essen
© Florian Schleinig

Roadtrip durch Italien planen: Schöne Campingplätze für Riviera, Toskana und Amalfiküste

Bevor es losging, hatte Schleinig trotz Spontanität einige Campingplätze reserviert. "Wir waren zwar nicht an die deutschen Ferien gebunden, aber die Italiener hatten frei, und wir wollten sichergehen." Die Hälfte des Trips wollten sie aber einfach auf sich zukommen "und sich treiben lassen." Der erste Stopp in Italien war bei Cinque Terre. "Wir hatten immer Campingplätze außerhalb der Städte, wie etwa Degli Ulivi bei Cinque Terre, oder Santa Fortunata Village Camping bei Sorrent. Das Gute: So steht der Wagen sicher und man muss nicht durch die engen Gassen fahren – was mit einem Wohnmobil ohnehin oft gar nicht möglich ist."

Wichtig: Eine gute Anbindung mit dem Bus oder Zug in die Stadt. "Bei unseren Plätzen war eine Haltestelle immer nur wenige Minuten entfernt. So hatten wir nicht den Stress, ständig alles ein- und auszupacken." Ebenfalls wichtig: Ein Platz im Schatten und in der Nähe zum Meer oder Pool, wie beim Campinplatz Belsito in der Toskana. Denn der Sommer in Italien kann heiß sein.

Wer bei seinem Roadtrip durch Italien ein Kind dabei hat, sollte vor allem im heißen Hochsommer darauf achten, dass das Meer oder ein Pool einfach zu erreichen ist
Wer bei seinem Roadtrip durch Italien ein Kind dabei hat, sollte vor allem im heißen Hochsommer darauf achten, dass das Meer oder ein Pool einfach zu erreichen ist
© Florian Schleinig

"Auf der Autobahn zwischen Rom und Neapel hatten wir einmal 41 Grad im Juni", so Schleinig. Die Hitze hätte ihn aber generell nicht groß gestört. "Die ist mir lieber als Regen." Nachts hätten die Temperaturen immer 22 oder 23 Grad gehabt, weshalb sie immer gut geschlafen hätten. Tipp: "Wenn man Fenster aufmacht und durchlüftet, ist das kein Problem."

Und noch weitere hilfreiche Tipps hat der Fotograf für alle, die einen Roadtrip durch Italien planen:

9 hilfreiche und konkrete Tipps für den Roadtrip durch Italien

  • Tickets für Museen und Sehenswürdigkeiten vorher kaufen: Es ist gut, sich im Urlaub nicht zu stressen und sich treiben zu lassen. Wer aber gut besuchte Museen sehen möchte, wie etwa in Florenz, sollte sich die Tickets vorher kaufen. "Wir haben das nicht gemacht und sind nicht reingekommen."
Dom in Florenz und Landschaft mit Zypressen in der Toskana
Die Toskana bietet sowohl beeindruckende Architektur (hier links der Dom in Florenz) als auch wunderschöne Landschaften
© Florian Schleinig
  • Nachts fahren, ab 18 Uhr: "Das ist angenehmer mit dem Verkehr und der Temperatur und das Kind kann schlafen. Wenn man sich abwechselt, kriegt auch jeder genügend Schlaf. Ab vier Uhr stellen wir uns dann auf der Parkplatz und schlafen nochmal." Wichtig: In Italien machen die Campingplätze erst gegen acht oder neun Uhr auf. "Deswegen kann man vorher sowieso nicht raus. Und dann fährt man oft in der Mittagshitze, das braucht kein Mensch."
  • Einen Schirm mieten: "Je südlicher du kommst, desto heißer ist es. Ohne Schirm am Strand geht es nicht. Wer keinen eigenen Schirm hat, sollte sich unbedingt einen mieten – auch, wenn das bei einigen verpönt ist. Meistens kostet ein Schirm um die 15 Euro pro Tag. Du hast zwei Liegen, alles ist sauber, und du hast deinen Platz, an dem du deine Sachen lassen kannst."
  • Das Auto auch mal stehen lassen: "Italien hat grandiose Schiffsanbindungen und Züge", sagt Schleinig. Zudem könne von seiner Wohnung oder dem Campingplatz gut mit Bus und Bahn in Städte kommen, wenn man eine Haltestelle ums Eck hat. Das spare CO2 und sei entspannt. "Außerdem kommst du so aus deiner Touristen-Bubble raus und begegnest den Italienern häufiger in ihrem Alltag."
  • Spaghetti zuhause kochen: "Gerade in beliebten Orten wie Positano sind die Restaurants häufig teuer", sagt Schleinig. Kein Problem, denn im Supermarkt und auf den Märkten bekomme man wahnsinnig gute Nudeln zu einem günstigen Preis.
Laden mit Essen in Italien mit Spaghetti, Wein und Zitronen
In Italien gibt es hervorragende Märkte und kleine Läden, in denen man günstig einkaufen kann. Mit den frischen Zutaten schmecken die Spaghetti auch, wenn man sie selber kocht

© Florian Schleinig
  • Weniger Klamotten mitnehmen: "Wir haben festgestellt, dass wir mit sehr wenigen Sachen auskommen." Auf italienischen Campingplätzen seien die Sanitäranlagen teilweise besser als in Deutschland. "Außerdem gibt dort Waschmaschinen."
  • Nicht stressen lassen: "Den Flair Italiens kannst du nur wirklich genießen, wenn du dir auch Zeit nimmst, und dich in einer Stadt einfach treiben lässt." Wer ein Kind dabei habe, müsse ohnehin mehr Pausen am Meer, Spielplatz oder der Eisdiele einplanen.
  • Dolce statt Deutsche: Italien-Urlaub bedeutet, oft Landsleute zu treffen. Dann Italien ist als Urlaubsland sehr beliebt unter Deutschen. Wer kein Kind hat oder eins, das noch nicht in der Schule ist, sollte unbedingt außerhalb der deutschen Ferien fahren. "Wir haben das gemacht und wirklich wenig Deutsche gesehen", so Schleinig.
  • Südtirol und die Dolomiten nicht auslassen: "Das schöne an Italien ist, dass es so abwechslungsreich ist", sagt Schleinig. Berg-Fans sollten bei der Hin- oder Rückreise unbedingt einen Zwischenstopp in den Dolomiten einplanen.
Dolomiten in Italien
Ein Roadtrip durch Italien ist sehr abwechslungsreich. Wer Berge liebt, sollte auf dem Weg zum Meer unbedingt einen Stopp in den Dolomiten in Südtirol einlegen

© Florian Schleinig

Roadtrip durch Italien: Das waren die Highlights

Am besten hätte dem Fotografen die beeindruckende Historie des Landes gefallen, sagt er. Etwa in Florenz. Landschaftlich fand er die Toskana am schönsten – mit den Zypressen und goldenen Weizenfeldern, die ihn an den preisgekrönten Film "Gladiator" erinnert haben, welcher dort gedreht wurde. Cinque Terre und Positano fand er von der Architektur als Stadt am interessantesten. "Wahnsinn, wie die Häuser an den Steilküsten an den Hang gebaut worden sind."  Außerdem sei Italien dort so, wie man es sich vorstelle: "Durch die Gassen flanieren, viel Eis essen, das Leben entspannt angehen."

"Was mir als Fotograf besonders gut gefallen hat, sind die bunten Häuserfarben, welche auch die Hitze aus dem Haus halten sollen", sagt Schleinig. Da könnte sich Deutschland noch einiges abschauen. "Wenn es hier bunter wäre, wären die grauen Monate mit Regen auch nicht mehr so schlimm."

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