
Hauptsache es fährt noch
Reisen in Peru ist ein vielseitiges Abenteuer – wegen der unterschiedlichen Landschaften von Wüste bis Dschungel, natürlich. Aber auch die Reisewege an sich sind ein Erlebnis. Wer sich einmal in einem Überlandbus auf holprigen Schlaglochpisten hat durchschütteln lassen, auf dem Schoß das gackernde Huhn der schnarchenden Bäuerin vom Nebensitz, weiß warum. Die Alternative Mietwagen ist nur jenen zu empfehlen, die über Durchsetzungsvermögen (innerstädtisch gilt das Gesetz des Stärkeren, zweispurige Straßen werden vier- oder fünfspurig genutzt), Wagemut (dito), einen internationalen Führerschein und Grundkenntnisse des Spanischen (fürs Diskutieren bei zweifelhaften Verkehrssituationen) verfügen. Außerhalb der Großstädte aber ist die Freiheit, die ein eigener Wagen verheißt, grandios. Auf 1000 Einwohner kommen in Peru nur 70 Autos (in Deutschland sind es 532), und viele davon sind noch alte VW Käfer aus mexikanischer Produktion, wo der berühmte Kleinstwagen bis 2003 vom Band lief.
© Jonas Egert