
Andreasviertel, Erfurt
Beinahe wäre es abgerissen worden, das Andreasviertel in der nördlichen Erfurter Altstadt. Aber der Reihe nach: Um das Jahr 1000 siedeln sich hier Handwerker an. Bis heute zeugt die sachliche Bauweise der Häuser von dieser Zeit. Bürgerliche Prachtfassaden sucht man hier vergebens. Im Laufe der Zeit verkommt der Stadtteil immer mehr, gilt im 20. Jahrhundert gar als Schandfleck. In der DDR-Zeit plante man den Abriss und die Errichtung von Plattenbauten. Dazu kam es dank engagierter Bürger aber nie: Nach der Wende sanierte man die alten Häuser, bebaute Brachflächen. Heute gilt es als beliebtes Wohnviertel, das in farbenfroher Sachlichkeit von den alten Gassen durchzogen ist. Eine herrlicher Ort zum Schlendern für jeden, der des Fachwerkkitsches überdrüssig ist.
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