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Istanbul: Aufregendes Tor nach Asien

Istanbul
Das Goldene Horn macht seinem Namen alle Ehre: Istanbul bei Sonnenuntergang
© Viacheslav Lopatin - Shutterstock
Wer nach Istanbul reist, wird überwältigt von der Vielzahl der Eindrücke. Die jahrtausendealte Metropole am Übergang zwischen Europa und Asien strotzt nur so vor Leben und Geschichte

Istanbul im Überblick

Allgemeine Informationen
Istanbul war bis zum Zerfall des Osmanischen Reiches 1923 die Hauptstadt der Türkei und auch unter dem früheren Namen Konstantinopel bekannt. Mit rund 15,5 Millionen Einwohnern gehört die türkische Provinz Istanbul zu den größten der Welt. Durch ihre besondere Lage auf beiden Seiten der Meerenge Bosporus liegt Istanbul sowohl in Europa als auch in Asien. Gegründet wurde Istanbul vor gut 2600 Jahren unter dem Namen Byzantion. Teile der historischen Altstadt gehören seit 1985 zum UNESCO-Weltkulturerbe.

Klima
Durch die Lage der Stadt zwischen Mittelmeer und Schwarzem Meer ist das Klima von der feuchten Seeluft geprägt und mild. Zwar liegen die Durchschnittstemperaturen im Sommer um 23 Grad Celsius. Es können aber auch Hitzeperioden mit über 35 Grad im Schatten auftreten. In kühleren Jahreszeiten kann die Temperatur unter 6 Grad Celsius fallen und auch Schneefall auftreten. Als beste Reisezeit gilt die Zeit von Mai bis Oktober.

Anreise
Istanbul ist von vielen deutschen Flughäfen aus mit Linienflügen in gut drei Stunden erreichbar. Die Stadt hat zwei internationale Flughäfen – den Istanbul Airport auf der europäischen Seite der Stadt und den Sabiha Gökçen Flughafen auf der asiatischen Seite. Der Istanbul Airport ist gut 50 Kilometer vom historischen Stadtkern Slutanahmet entfernt. Shuttlebusse und Taxis fahren regelmäßig. Alternativ gibt es die klassische Anreise mit dem Zug. Die Fahrt ab München dauert mit Umsteigen in Budapest gut 40 Stunden – bietet dafür aber auch einzigartige Ausblicke auf die Landschaft.

Schon die Fahrt vom Flughafen in die Altstadt ist ein Erlebnis. Istanbul zeigt sich von seiner schönsten Seite. Dabei ist es fast schon egal, ob das Taxi oder der Bus gewählt wird. Das pulsierende Straßenleben in der 15-Millionen-Metropole Istanbul ist aus jedem Verkehrsmittel beeindruckend. Wichtig ist, auf jeden Fall genügend türkische Lira im Portemonnaie zu haben.

Hagia Sohpia und Slutanahmet Camii Moschee im Blick

Der Vorteil im Taxi vor der Galatabrücke auf die Halbinsel zum Goldenen Horn: Der Fahrer hält auf Wunsch gern am Ufer an. Einmal aussteigen, tief durchatmen, die würzige-warme Luft genießen, links der Blick auf den Bosporus, ein Foto von den weißen Fähren auf dem glitzernden Wasser machen. Gegenüber ragen schon die Minarette der Moschee Hagia Sopia und der Moschee Sultan Ahmet Camii empor. Slutanahmet – die Altstadt von Istanbul – wartet darauf, entdeckt zu werden.

Hotels mit Aussicht auf Bosporus und Slutanahmet

Bei der Vielzahl der Hotels hier rund um das Goldene Horn macht es Sinn, sich vor der Anreise über Lage und Preise zu informieren. Weit ist es ohnehin nie zu den Sehenswürdigkeiten in Slutanahmet. Aber ein gewisser Zimmerstandard und eine Dachterrasse mit Blick auf den Bosporus kann nicht schaden – ganz besonders später bei Dunkelheit, wenn die schönsten Gebäude in Istanbul beleuchtet aus der Nacht strahlen.

Istanbul - Dachterrassen in der Altstadt
Viele Hotels in der Altstadt von Istanbul besitzen Dachterrassen, von denen sich ein wundervoller Blick über den Bosporus bietet
© Ekaterina Polischuk - Shutterstock.com

Der frühere Glanz der Altstadt von Istanbul lässt sich heute noch mehr als erahnen – auch wenn die Stadt durch Erdbeben, verschiedene Brände und Kriege im Laufe der Jahrhunderte einiges von ihrer ehemaligen Pracht verloren hat. Nicht von ungefähr heißt das Goldene Horn so, weil die Bauwerke an dem Meeresarm zur Zeit des prächtigen Konstantinopel in der Abendsonne golden geleuchtet haben.

Istanbul als Stadt zwischen den Kulturen

Seine Lage zwischen Europa und Asien hat dem heutigen Istanbul eine bewegte Geschichte beschert. Griechen, Perser, Römer, Kreuzritter waren wechselweise Herren der Stadt. Sogar von den Goten wurde das damalige Konstantinopel im Jahr 258 nach Christi geplündert. Völlig untergegangen ist die Stadt nie. Selbst eine römische Stadtmauer aus dem Jahr 412 ist heute noch erhalten. Die Theodosianische Mauer begrenzt die Altstadt des Stadtteils Fatih und beginnt im Norden direkt neben der Autobahnbrücke über das Goldene Horn.

Von Byzantion über Konstantinopel bis Istanbul

Entsprechend der vielen verschiedenen Stadtherren hat sich auch der Name von Istanbul im Lauf der vergangenen 2600 Jahre mehrfach geändert. Angefangen von Byzantion nach dem griechischen Stadtgründer Byzas über Konstantinopel nach dem römischen Kaiser Konstantin I. bis zum heutigen Istanbul – vermutlich ins Türkische abgeleitet vom griechischen Wort isambolin, was so viel bedeutet wie „in die Stadt gehen“.

Osmanisches Reich als Vorläufer der Türkei

Istanbul – das ist eine hochspannende Mischung aus den Einflüssen zweier Kontinente, bewegter Geschichte und türkischer Kultur. Immerhin ist die heutige Türkei erst 1923 als Nachfolgestaat aus dem Osmanischen Reich entstanden. Staatsgründer Mustafa Kemal Atatürk hat in Anlehnung an verschiedene europäische Staaten die Republik Türkei als demokratisches Land mit gesellschaftlichen Reformen gegründet.

Blaue Moschee mit Tulpenmotiven

Diese Vielfalt findet sich auch heute noch in Istanbul. Selbstverständlich gehört nach dem Frühstück im Hotel ein Besuch der Sultan-Ahmed-Moschee – auch die Blaue Moschee genannt – ganz oben auf die Liste in Istanbul. Sobald durch den gefesselten und faszinierten Blick in die Moscheekuppel der Nacken wehtut, ist klar, woher der Name kommt. Mehr als 20.000 blauweiße Fliesen mit verschiedenen Tulpenmotiven schmücken die 1616 eröffnete Moschee.

Blaue Moschee, Istanbul
Die Sultan-Ahmed-Moschee wird wegen ihres Reichtums an blau-weißen Fliesen auch "Blaue Moschee" genannt
© Yarygin - Shutterstock

Nur 500 Meter weiter steht die berühmte Hagia Sophia. Allein der Blick in die Kuppeln mit ihren Mosaiken und den Marmorsäulen raubt einem den Atem. Das Lichtspiel in den Verzierungen durch die Kuppelfenster ist unendlich. Eingeweiht wurde die ehemalige byzantinische Kirche im Jahr 537 nach Christus. Zwischenzeitlich wurde sie als Moschee und dann als Museum genutzt. Seit dem Sommer 2020 ist die Hagia Sophia wieder eine Moschee.

Istanbul als Stammsitz der Sultane

Außer diesen wirklich beeindruckenden beiden Moscheen gibt es in Istanbul noch viele weitere spannende Gebäude und Orte zu sehen.

Zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten zählen:

Aber Istanbul wäre nicht Istanbul, wenn es vor allem nicht auch ums Essen und Trinken gehen würde. Dass die Luft in der Millionen-Stadt generell etwas stickig ist und auch durch die zunehmende Bebauung der letzten Grünflächen nicht besser wird, ist kein Geheimnis. Das ist deutlich auch beim Gang durch die Altstadt zu merken.

Topkapi-Palast, Istanbul
Über 300 Millionen Menschen besuchen jedes Jahr den Topkapi-Palast in Istanbul. Der Sultanspalast ist ein Wahrzeichen der Stadt
© Gelia - Shutterstock

Lediglich in Wassernähe kommt ein frischer Windhauch auf. Da ist es ein Vergnügen, in die Geruchs- und Sinneswelten des berühmten Großen Basars einzutauchen.

Großer Basar neben Hagia Sophia

Der Gebäudekomplex ist nur wenige Querstraßen von der Hagia Sophia entfernt und lockt tatsächlich mit allem, was der Orient zu bieten hat. Aromatisch duftende Gewürze, Lampen, Töpfe, köstlich riechende Teigrollen gefüllt mit Fleisch und Gemüse, Schmuck, Teppiche, Süßigkeiten, Seife, Kleidung – der große Basar hat seinen Namen wirklich verdient. Nehmen Sie sich hier unbedingt genügend Zeit, um dieses Erlebnis zu genießen – inklusive der Geräuschkulisse aus dudelnden Radios, Marktschreiern, Gelächter und buntem Stimmengewirr.

Ohnehin ist Istanbul eine bewegte Stadt. Neben vielen Autos sind hier vor allem Busse als zentrales öffentliches Verkehrsmittel unterwegs. Damit kommen Sie in Istanbul überall günstig und problemlos hin und tauchen gleichzeitig in das städtische Alltagsleben ein. Bahn oder Metro spielen in Istanbul eher eine kleine Rolle. Es gibt einige Straßenbahnlinien – unter anderem die historische Straßenbahn im Stadteil Tasksim. Die kurvenreiche Streckenführung über die Hügel ist ein wirkliches Vergnügen und Erlebnis – lohnt sich.

Blick auf Istanbul am Goldenen Horn vom Wasser

Wer in Istanbul ist, darf natürlich das Erlebnis Bosporus nicht auslassen. Eine Bootsfahrt auf dem glitzernden Wasser inmitten der hin- und herfahrenden Frachter, Segelboote und Motorjachten ist unglaublich erholsam. Der Blick auf die Stadt am Goldenen Horn ist nochmal ein ganz anderer und plötzlich fährt man mit dem Schiff zwischen Europa und Asien hindurch. Ablegeorte für die Ausflugsschiffe gibt es an vielen Stellen in der Stadt. Bei der Istanbul Tourist Information gibt es die besten Touren, Preise und Angebote – denn eine Bosporus-Schiffstour ist auch spätabends mit Drei-Gänge-Menü und Champagner möglich.

Galata-Turm in Istanbul
Der 67 Meter hohe Galata-Turm thront seit dem 14. Jahrhundert wachsam über den Dächern der ganzen Stadt
© Boris Stroujko - Shutterstock

Wo Istanbul schon am Wasser liegt, kommt spätestens beim sommerlichen Ausflug im Schweiße des eigenen Angesichts die Frage auf: Kann man hier denn nicht mal schwimmen gehen? Doch, man kann. Durch den Bau verschiedener Kläranlagen hat das Wasser am Bosporus und den umgebenden Gewässern teilweise wieder eine sehr gute Badequalität.

Strandtag auf den Prinzeninseln

Ein guter Tipp ist die Fahrt mit der Fähre zu den Prinzeninseln, die gut 20 Kilometer von Istanbul entfernt liegen. Hier warten tolle Sandstrände, ein altes griechisches Kloster und gemütliche Pferdekutschen. Die Fähre zur Insel Büyükada legt in Istanbul direkt an der Galatabrücke auf der Altstadtseite ab und kostet rund acht Euro hin- und zurück – eine frische Meeresbrise auf dem Marmarameer inklusive.

Nach so einem bewegten Tag knurrt abends schon mal der Magen. Das ist in Istanbul aber das geringste Problem. Verbinden Sie das Abendessen einfach mit einem Besuch im Stadtteil Taksim und tauchen ein in das bunte Nachtleben von Istanbul. Hier ist die Vergnügungsstraße Istiklal Caddessi ein hervorragender Tipp. Auf drei Kilometern Länge reiht sich ein Imbiss an die nächste Bar und das übernächste Restaurant.

Die eigene Geschichte in Istanbul schreiben

Kein Wunder, das Studentenviertel ist gleich um die Ecke und deshalb gibt es in Taksim auch jede Menge angesagter Nachtclubs in Hinterhöfen und Mietshäusern. Wie Sie die finden? Ganz einfach: Immer der Musik nach, rein in die Menge und schon nimmt wieder eine neue spannende Geschichte in Istanbul ihren Lauf - wie bereits seit 2600 Jahren.

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