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Juist - Entschleunigung total

Juist
Traumziel für Ruhesuchende: die Nordseeinsel Juist
© DirkR / Fotolia
Töwerland – Zauberland nennen die Einheimischen ihr Eiland. Und in der Tat hat die längste der ostfriesischen Inseln ordentlich Magie-Potenzial. Wer auf Juist Urlaub macht, dem zaubert sie Ruhe und Gelassenheit

Juist: Die Insel im Überblick

Allgemeine Informationen

Juist liegt im niedersächsischen Wattenmeer, zwischen den Nachbarinseln Borkum und Norderney. Die 1522 Einwohner zählende Gemeinde Juist gehört zum Bundesland Niedersachsen.

Wie groß ist Juist?

Juist ist an der schmalsten Stelle gerade einmal 500 Meter breit, aber insgesamt 17 Kilometer lang. Die Insel umfasst eine Fläche von 16,43 km².

Wie kommt man nach Juist?

Juist ist mit der Fähre oder per Flugzeug zu erreichen. Wer mit dem Auto fährt, fährt bis Norden-Norddeich und parkt dort auf dem bewachten Parkplatz. Bahnreisende fahren mit dem IC oder der Regionalbahn bis Norddeich/Mole und steigen dort auf die Fähre um. Wer im Flugzeug auf die Nordseeinsel reisen möchte, erreicht Juist mit den sogenannten Inselfliegern, die auch in Norddeich starten.

Wie ist das Wetter auf Juist?

Das Klima auf Juist wird direkt durch die Lage in der Nordsee beeinflusst und liegt damit im Bereich eines gemäßigten, sommerkühlen Seeklimas. Insgesamt herrschen geringere Temperaturschwankungen sowie eine hohe Luftfeuchtigkeit. Die Temperaturen auf der Insel sind im Sommer durchschnittlich kühler und im Winter milder als auf dem Festland.

Einfach mal einen Gang runterschalten – oder zwei oder drei… Auf der Nordseeinsel Juist kein Problem, das beginnt schon bei der Anreise. Ab Norddeich Mole geht es per Fähre zunächst Richtung Nachbarinsel Norderney und nach einer scharfen Linkskurve schippert das Schiff gemächlich in einem seichten Pril durchs Wattenmeer, als wolle es so schon mal ordentlich Distanz zu Alltag und Festland schaffen.

Das geht nur bei Hochwasser. Je nach Rhythmus der Gezeiten geht die Fähre maximal zweimal am Tag. Tagesbesucher sind also rar. Wer kommt, der will auch bleiben. Nach rund 1 1/4 Stunden ist die Insel erreicht. Und was der Besucher beim Landgang als erstes hört, ist: Nichts.

Also, ein bisschen Willkommenstrubel, klar, aber sonst nur Wellenrauschen, Möwenschrei und Hufschlag der Kutschpferde. Keine Autolärm, kein Zweiradgeknatter, denn Juist ist komplett Autofrei. Nicht einmal die Polizei ist motorisiert. Alles, was transportiert werden muss, von Gepäck über Lebensmitteln bis zu den Gästen, wird in Handkarren gezogen oder mit Pferdestärken bewegt. Im Schritttempo - schnellere Gangarten sind zumindest innerorts nicht erlaubt.

Urlaub auf der schönsten Sandbank der Welt

Juist ist die zweite von links, der ostfriesischen Inseln und liegt mitten im UNESCO Weltnaturerbe Wattenmeer. Die Insel ist ein Luftkurort, setzt auf umweltverträglichen und nachhaltigen Tourismus, bis 2030 will sie sogar klimaneutral sein. In Anbetracht der Juister Verkehrslage kein Problem, denkt der Gast und nimmt einen tiefen Zug abgasfreier Luft. Und auch sonst scheint zwischen Dünen und Strand die Welt noch in vollster Ordnung.

Töwerland, friesisch für Zauberland, nennen die Insulaner Ihre nur gut 16 Quadratkilometer große Heimat. 17 Kilometer ist sie lang und an der schmalsten Stelle lediglich 500 Meter breit. Zwischen Ost- und Westspitze zieht sich ein scheinbar endloser Strand mit feinstem weißem Sand und gen Norden gibt's dann nur noch Wasser und Wolken, Lichtspiele und Wind, Wellenrauschen und Weeeiiite.

Irgendwo hinter der Erdkrümmung liegt Norwegen und dahinter kommt ziemlich rasch die Grönlandsee. Wer jetzt zu frösteln beginnt: Keine Sorge - Juist zählt zu den sonnenreichsten Orten Deutschlands. So etwas wie eine beste Reisezeit gibt es aber nicht. Denn dieses "juistelige" Gefühl von Ruhe und von purer Gegenwart lässt sich rund ums Jahr genießen.

Wismar

Der Hammersee - Süßwasser mitten in der Nordsee

Erste Erwähnung fand Juist bereits im 14. Jahrhundert. Damals war die Insel noch lange nicht so schmal. Doch das Meer setzte ihr ordentlich zu.

Bei der Petriflut im Februar anno 1651 wurde sie gar in zwei Teile gerissen und erst 1932 durch eindeichen wieder verbunden. Zurück blieb ein See, der Hammersee. Das Salzwasser versickerte langsam, Regenwasser füllte das Becken, und so entstand der größte Süßwassersee auf einer Nordseeinsel. Der Hammersee ist ein einzigartiges Biotop, das eine Umwanderung auf jeden Fall lohnt.

Weitere Sehenswürdigkeiten auf Juist sind:

  • Das Strandhotel Kurhaus: Im Stil mondäner Bäderarchitektur, die zum Rest des eher bodenständigen Ortes nicht so ganz passen will. Praktisch allerdings: Wellnessbereich und Spa stehen auch externen Besuchern offen.
  • Das Memmertfeuer: Der Mini-Leuchtturm grüßt alle Neuankömmlinge. Früher stand er auf der Vogelinsel Memmert, verlor 1992 aber seine Funktion und wurde einfach nach Juist auf die grüne Wiese umgesetzt. Hier blinkt er weiter und ist der einzige Leuchtturm in Deutschland, der nicht auf das Meer gerichtet ist.
  • Das Nationalparkhaus im alten Bahnhof von Juist. Hier gibt es jede Menge Infos rund ums Wattenmeer inklusive Seewasseraquarien. Außerdem Dia-Vorträge und Veranstaltungen. Besonders beliebt: Mikroskopieren von Wattlebewesen.
  • Die Seebrücke mit Juists aktuellem Wahrzeichen: ein Turm in Form eines Segels.
  • Der Wasserturm: Behäbig ragt er auf der höchsten Düne Juists (22 Meter) 17 Meter in die Höhe. Spitzname: Doornkaatbuddel, weil er der Flasche dieser Schnapsmarke ähnlich sieht. 1927 als Notwasserspeicher gebaut, erfüllt er seine Aufgabe nach wie vor und bietet außerdem einen hübschen Ausblick über See und Ort.
  • Das Dörfchen “Loog”, etwa 2,5 Kilometer vom Hauptort entfernt. Es ist, wenn das überhaupt möglich ist, noch ruhiger und gemächlicher. Vom “Dree Water Utkiek” am Strandaufgang hat man freien Blick auf drei Gewässer: Nordsee, Wattenmeer und Hammersee.
  • Das Küstenmuseum in Loog zeigt jede Menge Maritimes von Inselgeschichte über Schifffahrt, Fischerei bis zum Seenotrettungswesen. Ruhig mal einen ganzen (Regen)Tag dafür einplanen. Ist immerhin eines der am meisten frequentierten Museen Ostfrieslands!

Die Ruhe kann man auf Juist hören

Juist, Dünen
Ein Traum für Naturliebhaber: Die Dünenlandschaften auf Juist
© Vincenzofoto - Shutterstock.com

Die eigentliche Attraktion der Insel ist aber die Natur. Die Möwen schreien, das Dünengras raschelt und wer gründlich lauscht, hört sogar die Sandkrönchen von der Düne rieseln oder die Wattwürmer sich ringeln. Denn eines darf ganz sicher nicht fehlen: Eine Wattwanderung. Und die macht man auf Juist mit Heino.

Angetan mit weißer Schiffermütze und dunkelblauem Troyer macht er aus seinen Wanderungen auf dem Meeresboden vergnügliche Lehrveranstaltungen. Besonders beliebt: Die Vorführung, wie Muscheln im Nullkommanix aus trübem Wasser reines Trinkwasser filtern – mit Verkostung… Die regulären Touren dauern zwei Stunden, alle paar Wochen gibt es, abhängig von der Mondphase, zudem noch eine (längere) Springflutwanderung.

Ein Eldorado für Vogelfreunde ist die Insel Memmert. Sie gehört zur Schutzzone 1 des Nationalparks Niedersächsisches Wattenmeer. Das heißt: Betreten nur mit Ausnahmegenehmigung erlaubt. Und die gibt es für Gäste von August bis Oktober. Dann bietet das Nationalparkhaus Juist Führungen zur Insel an und es lassen sich seltene und scheue Vogelarten wie Kormorane, Löffler und verschiedene Wattvögel beobachten.

Übrigens: Einfach am Strand liegen, den Wellen lauschen und Wolken beobachten, ist natürlich auch okay! Auf Juist darf jeder auf seine eigene Art entschleunigen. Und wenn es dann schließlich durch den Priel wieder Richtung Festland geht, summt so manch einer leise die "Juister Hymne":

Töwerland, Töwerland, ja so lieb ich Dich,
und wenn ich einmal ehrlich bin, verzaubert hast Du mich.
Töwerland, Töwerland, nach Dir steht mein Sinn
Find Ruhe und Geborgenheit, wenn ich bei Dir bin.

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