"Der größte Vorteil ist wohl die immense Zeitersparnis für
unsere Passagiere", sagt Jan Strobel. "Keine Schlangen am Sicherheitsscheck,
und auch die
Gepäckaufgabe verläuft schnell und ohne Warten."
Jan Strobel arbeitet als Pilot bei der Fluggesellschaft Air Hamburg.
Sie garantiert ihren Kunden, dass sie schon zehn Minuten nach
Eintreffen am Flughafen losfliegen können. Gerade für gestresste
Manager ist das ein großer Vorteil.
Wer mit Air Hamburg fliegt, fliegt privat.
Natürlich nicht billig, aber dafür höchst komfortabel. Und deshalb
leisten sich heute nicht mehr nur die Superreichen den Luxus-Flug.
"Eigentlich reist fast jeder mit uns. Neben Stars wie Brad
Pitt oder George Clooney fliegen wir auch Familien in den Urlaub."
Jan Strobel genießt seinen Job und dass er auch mal Zeit hat, sich
mit seinen Passagieren zu unterhalten. Anders als bei Piloten, die
Linie fliegen, hat er keinen festen Flugplan. Er landet mit den
Business Jets des Typs Cessna Citation immer mal woanders und bleibt
oft auch etwas länger als nur ein paar Stunden. Air Hamburg arbeitet
nämlich nach dem Taxi-Prinzip: Wenn Jan Strobel an einem Tag eine Familie
nach Pisa fliegt, kann es gut sein, dass er dort zwei Tage wartet, um dann
einen Geschäftsmann von Rom nach Hamburg zu bringen. Durch dieses System
sehe er sehr viel von der Welt, sagt Strobel.

Für 6000 Euro mit der Clique nach London
Entstanden ist Air Hamburg aus einer Flugschule, los ging es mit
Inselflügen. Von Hamburg nach Rügen, Sylt oder Helgoland. Diese
Inselflüge bietet die kleine Fluggesellschaft noch immer an, doch
die Privatflüge sind inzwischen zum gut laufenden Hauptgeschäft
gewachsen. Im Jahr 2009 transportierte das über 50 Personen starke Team
in 2500 Flugstunden 6000 Passagiere. Durch die Wirtschaftskrise kam
es zwar zu Einbrüchen, aber Air Hamburg hat sich umorientiert: Die
fehlenden Geschäftskunden wurden durch Familien ersetzt und die Firma
konzentriert sich jetzt vermehrt auf seine Stammkunden. Außerdem sagt Jan Strobel: "Die High Society fliegt ja immer".
Die High Society kann es sich auch leisten. Denn natürlich
unterscheidet sich nicht nur der Service bei Air Hamburg von dem
einer Billigfluglinie: "Für einen Flug von Hamburg nach London und
wieder zurück kostet es für sieben Leute zwischen 6000 Euro und 8000 Euro.
Das ist abhängig vom Flugzeugtyp." Immer mehr Stammkunden buchen Pakete
und fliegen dann zum Bespiel regelmäßig von Hamburg über Sylt nach Ibiza.
Und das immer mit dem von ihnen gewünschten Essen. Man muss es sich nur
leisten können.
Der sonst so beliebte Tomatensaft wird bei Air Hamburg übrigens etwas
weniger getrunken als auf normalen Linienflügen. Meist werden kleine Häppchen,
Obst und auch gern Champagner geordert. Doch auch bei ihnen an Bord werde am
häufigsten Wasser getrunken, betont Jan Strobel.