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In unserer schnelllebigen Welt suchen immer mehr Menschen eine Ausstiegsmöglichkeit. Statt Straßenschluchten wünschen sie sich Wälder, statt stylischen Konferenzräumen, einen Zeltplatz am Meer und statt der ausgebauten Autobahn, eine nervenkitzelnde Freeride-Strecke. Die Natur als Wohn- und Arbeitsplatz gilt bei der jungen Generation schon lange nicht mehr als altbacken oder gar provinziell, wo die Work-Life-Balance stimmt, fühlt sie sich wohl. Kein Wunder also, dass sich jenseits von Berlin, Osaka oder New York in den ländlichen Gebieten eine neue Aussteigergeneration angesiedelt hat.
Der Unterschied: Während ihre Vorgänger sich bewusst für ein einfaches Leben fernab jeglicher Zivilisation entschieden haben, sind die neuen Aussteiger weiterhin mit der Außenwelt verbunden – digital und geschäftlich. Denn es ist insbesondere die kreative Szene, die sich in die Weite zurückzieht, um wieder frei denken zu können und innovativ zu sein. Sie entwickeln Surfboards ohne chemische Zusätze, ultraleichte Rucksäcke oder faltbare Kajaks und verhelfen somit wieder anderen Menschen zu einer guten Zeit in der Wildnis.
Der Bildband "The Outsiders" beschäftigt sich mit der neuen Aussteiger-Generation, porträtiert sie und ihre Produkte in ihrer Umgebung. Zwischen Bildern, die Lust machen, die Stadt sofort zu verlassen, findet der Betrachter immer wieder Interviews mit Menschen, die den Schritt in die Wildnis bereits gewagt oder das Unterwegssein zu ihrem Leben gemacht haben.
The Outsiders, Jeffrey Bowman, Sven Ehmann, Robert Klanten, 272 Seiten, Texte auf Englisch, 39,90 Euro, erschienen bei gestalten, 2014
