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Ab ins Weltall: Die Zukunft des Reisens

Immer mehr Menschen werden reisen - auch ins Weltall. Das glaubt der Zukunftsforscher Rohit Talwar

In diesem Hotel ist es egal, welches Zimmer Sie buchen. Sie bekommen immer eines mit Aussicht auf den Sonnenuntergang. Nur ein Satellit könnte das Schauspiel noch verdecken, oder ein Stück Weltraumschrott. Doch selbst das stört hier nicht weiter: In 45 Minuten geht die Sonne schon wieder auf und noch eine Dreiviertelstunde später schon wieder unter. Das Weltraumhotel "Galactic Suite" lockt mit 15 Sonnenauf- und 15 Sonnenuntergängen pro Tag.

Klingt nach Science Fiction? Rohit Talwar, Zukunftsforscher aus Großbritannien, sieht das anders. "Das All ist schon in naher Zukunft eines der angesagten Urlaubsziele", sagt er. Und nicht nur das. Wer nicht ins All fliegen will, finde bereits im kommenden Jahrzehnt auch unter Wasser Übernachtungsmöglichkeiten, so Talwar weiter. Er arbeitet zur Zeit an einer weltweiten Umfrage, wie wir im Jahr 2015 reisen werden. Drei große Trends hat der Wissenschaftler schon identifiziert.

Die Optik ähnelt der eines Molekül-Modells aus dem Chemieunterricht: das Weltraum-Hotel "Galactic Suite"
Die Optik ähnelt der eines Molekül-Modells aus dem Chemieunterricht: das Weltraum-Hotel "Galactic Suite"
© Galactic Suite

Trend 1: Erholung suchen

Der Alltag wird schneller, lauter, anstrengender. "Wenn es so weitergeht, werden die Menschen 2020 sehr gestresst sein", prognostiziert Talwar. Urlaub sei daher immer weniger ein Luxus-Gut, sondern notwendig für das Wohlbefinden sowie für soziale Kontakte. In Familien wird im Alltag kaum noch Zeit füreinander zu finden sein, während der Ferien hingegen schon.

Trend 2: Neuland entdecken

Im Urlaub möchten Reisende ihren Alltag hinter sich lassen, andere, fremde Kulturen hautnah erleben - und vor allem Neuland entdecken. Und das nicht nur überirdisch und unter Wasser. Auch auf dem Festland gibt es noch neue touristische Ziele, die im nächsten Jahrzehnt, so Talwar, in den Blickpunkt rücken werden: die Länder entlang der alten Seidenstraße zum Beispiel - Kasachstan, Usbekistan, Kirgisistan, Turkmenistan. Aber auch Länder in Afrika und im Mittleren Osten, wie Saudi-Arabien, sind im Vorteil.

Auf zu neuen touristischen Zielen: Die Reisen der Zukunft führen nach Kirgisistan und ins All
Auf zu neuen touristischen Zielen: Die Reisen der Zukunft führen nach Kirgisistan und ins All
© Galactic Suite

Trend 3: Urlaub in der Heimat

Obwohl Neuland erschlossen wird, verbringen die Reisenden der Zukunft gleichzeitig ihre Urlaube tendenziell häufiger im Heimatland oder zumindest auf dem eigenen Kontinent. Die Gründe: Sie haben nur wenig Geld zur Verfügung oder wollen die Umwelt - besonders das Klima - nicht mit Fernreisen belasten. Und weil immer mehr Menschen reisen und eben dadurch die Umweltprobleme immer größer werden, "könnte es sogar sein, dass die Destinationen sogar Urlauber ablehnen", sagt Talwar. Da bleibt nur der Urlaub in der Heimat.

Ob nun Ostsee, Kirgisistan oder Weltraum - in Zukunft werden mehr Menschen reisen. Und zwar so, wie es die finanziellen Möglichkeiten und das ökologische Gewissen zulassen. Einige werden sich vielleicht auch die Übernachtung in der Schwerelosigkeit gönnen. Talwar, der Zukunftsforscher, ist davon überzeugt, dass das schon in wenigen Jahren möglich ist.

Die spanische Firma

Der Weltraum-Urlaub kostet drei Millionen Euro, Transfer und Übernachtung inklusive
Der Weltraum-Urlaub kostet drei Millionen Euro, Transfer und Übernachtung inklusive
© Galactic Suite

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