Link zu Randomhouse
Es begann in den frühen 1980er-Jahren, als ein paar Dutzend nicht mehr nur gegen die Politik von Margaret Thatcher demonstrieren wollten, sondern ihr und ihrem System einfach den Rücken zukehrten. Sie waren es leid, wie sich England veränderte, und zogen raus aus London, nach Stonehenge, Glastonbury oder in die Weiten Schottlands. Bis heute kehrten sie nicht zurück. Aus der politischen Verdrossenheit ist inzwischen eine ganze Gemeinschaft entstanden – The New Gypsies. Lange nach dem Tod von Margaret Thatcher leben sie in ihre bunt - bemalten Caravans und ihren Pferden auf dem Land. Sie kombinieren die Lebensweise eines ziehenden Volkes mit der einer modernen Gesellschaft. The New Gypsies leben durchaus mit Telefon und Solaranlagen, andere Dinge wie Autos, lehnen sie ab. Für die Umwelt ist es das romantisierte Bild eines Aussteigers, der perfekte Grat zwischen Isolation und Großstadtleben. Doch wer hinter die Fassade der farbenfrohen Wagen schaut, findet auch hier Probleme. Besonders hart sind die Wintermonate, an die bereits einige Mitglieder der Bewegung ihr Leben verloren haben, aber auch Zusammenstöße mit Behörden und Mitmenschen sind nicht selten. Einer der hinter die Fassade schauen durfte, ist Iain McKell.
Der Fotograf- und Filmemacher bekam 1986 den Auftrag von der britischen Zeitung The Observer die New Gypsies zu porträtieren. Schnell war er begeistern von dem Gesellschaftsverständnis und der erfrischenden Weltanschauung dieser Menschen. Im Jahr 2001 kehrte er zurück und porträtierte sie abermals. Inzwischen ist eine neue Generation herangewachsen, die kein anderes Leben, als das im Caravan auf dem Land, kennt und auch kein Bedürfnis hat, es kennenzulernen. In seinem Bildband "The New Gypsies" vereint er die Porträts von 1986 bis heute.

Weblinks
Die Webseite des Fotografen Iain McKell