Knapp zehn Prozent Islands bedeckt der Nationalpark Vatnajökull, das neueste Weltnaturerbe des Inselstaats. Das Besondere an dieser Vulkanlandschaft: Die Hauptkrater von acht teils sehr aktiven Vulkanen liegen unter Gletschern. Das führt mitunter zu spektakulären Naturschauspielen, wie dem „jökulhlaup“. Dieser Gletscherlauf entsteht, wenn ein Vulkan unter der Eisschicht aktiv ist. Das Schmelzwasser staut sich und tritt bei einem Ausbruch des Vulkans in Flutwellen unter dem Eis hervor. Sie überschwemmen die umliegenden Täler, und es entstehen neue Sanderflächen sowie tief eingeschnittene Schluchten. So verändern die Naturgewalten immer wieder das Aussehen des Nationalparks, der auch unter der Erde überzeugt: In dem Grundwasser der vulkanischen Gebiete leben nur hier vorkommende Tiere, die die Eiszeit überlebt haben.