Manch einer bezeichnet den Nationalpark Gran Paradiso als die italienische Version des amerikanischen Yellowstone-Nationalparks. Das zwischen Piemont und Aostatal gelegene Schutzgebiet ist der älteste Nationalpark des Landes. Er wurde im Jahr 1922 gegründet, um wertvolle Arten zu schützen – insbesondere den Steinbock, der heute zu einem wichtigen Symbol des Gran Paradiso geworden ist.
Die Steinböcke sind recht zutraulich, Wandernde haben gute Chancen, die Tiere beim Weiden beobachten zu können. Während die männlichen Steinböcke in Kleingruppen leben, bleiben die weiblichen Tiere mit ihrem Nachwuchs unter sich. Daneben leben viele Gämsen im Nationalpark Gran Paradiso. Da sie allerdings weitaus scheuer sind, braucht man mehr Glück, um die Tiere zu erblicken.
Zu den weiteren Bewohnern zählen Murmeltiere, Füchse, Hermeline, Dachse, Wiesel und Marder, aber auch zahlreiche Raubvögel und andere Vogelarten wie der Steinadler, Hühner und zahlreiche kleine Sperlingsarten.
Das Parkgebiet umfasst eine Gesamtfläche von 70.000 Hektar und reicht bis hinauf zum Gipfel des mächtigen Gran Paradiso mit seinen 4.061 Metern Höhe. Von Aosta aus ist der Park innerhalb von 40 Autominuten zu erreichen, von Mailand dauert die Anreise mit dem Auto etwa zweieinhalb Stunden.
Gute Anlaufpunkte für einen ersten Besuch im Nationalpark sind die drei Besucherzentren in den Dörfern Cogne, Valsavarenche und Rhêmes-Notre-Dame. Sie informieren Interessierte das ganze Jahr über die unterschiedlichen ökologischen Aspekte des Naturschutzgebietes und bieten geführte Touren und Workshops an.
Im gesamten Parkgebiet finden Outdoor-Fans das ganze Jahr über jeden Menge Möglichkeiten, um die Naturlandschaften aktiv zu erkunden. Diverse Wanderwege durchziehen die Täler, Wasserfälle laden im Winter zum Eisklettern ein und viele Loipenkilometer zum Ski-Langlauf.