Eigentlich wollten wir mit dem Camper die kroatische Mittelmeerküste entlangfahren und waren auf der Suche nach einem günstigen Zwischenstopp auf dem Weg dorthin. Nur ein, zwei Tage, dann sollte es weitergehen. Die Empfehlung eines Freundes: Bovec, 3000 Einwohner, mitten in Sloweniens einzigem Nationalpark am Fuße des Triglav.
So machten wir uns auf über den Vršič-Pass mit seinen 50 Haarnadelkurven, im Tal wartete die magisch smaragdgrüne Soča auf uns, ein so wilder und ursprünglicher Fluss wie kein zweiter in Europa. Entsprechend zieht es vor allem Wasserliebhaber hierhin. Kajak fahren, Rafting, Canyoning, alles ist möglich, zwischen Korito und Kobarid gibt es Stromschnellen sogar für Einsteiger. Mit Soča-Permit und eigenem Boot geht es für drei Euro pro Tag auf den Fluss, geführte Kajak-Tagestouren kosten 70, ein Kajak ist für 30 Euro pro Tag zu haben. Tagsüber sucht sich jede und jeder ein passendes Abenteuer, abends sitzt man dann mit Locals bei sehr leckerem lokalem Craft Beer über günstigem Essen und schwelgt noch einmal in diesen. Und auch wenn es inzwischen nicht wenige Anbieter für Kajak- und Rafting-Touren gibt und es im Sommer schon mal voll werden kann, hier gibt es noch immer ein unschlagbares Preis-Abenteuer-Verhältnis. Wir sind natürlich länger geblieben.
Tipps für eine Reise nach Bovec
Besonderangebot: Im Vergleich zu anderen Alpengegenden sind die Preise rund um Bovec relativ moderat. Es gibt auch keine Riesen-Hotels.
Anreise: Nur selbst motorisiert, für rund 250 € ab München, öffentliche Verkehrsmittel sind zu umständlich. Ein Kostenfaktor sind leider die Mautgebühren in Österreich.
Schlafen in bester Preislage: Im "Camp Liza" kann man direkt am Wasser campen und glampen, unmittelbar am Zusammenfluss von Soča und Koritnica. Bovec, camp-liza.com, Zeltplatz ab 14,50 € p. P.
Genuss für Kostenverächter: "Thirsty River Brewing" ist ein Bierhimmel im Ortszentrum von Bovec, in dem der halbe Liter 3,50 € kostet. Viele verschiedene selbst gebraute Sorten. Auf Facebook.
Kosten vor Ort: ca. 60 €/Tag