Eisvögel sind bekannt als sagenhaft schöne und seltene Tiere, die ihren Lebensraum vornehmlich entlang von Flüssen und Bachläufen suchen. Zu Gesicht bekommen sie nur die wenigsten. So schnell sie auftauchen, sind sie nämlich auch schon wieder weg. So hat der anmutige Vogel, gern auch als "fliegender Edelstein" bezeichnet, viele Geheimisse, die trotz drei Jahrzehnte langer Forschungsarbeit von den Biologen Margret Bunzel-Drüke und Olaf Zimball nicht gelüftet werden können. Sogar ganz im Gegenteil: Statt Antworten, finden sie im Verhalten der Eisvögel neue Fragen.
Warum brüten sie beispielsweise meist sieben Eier und lassen einen Wurf von drei bis vier Eiern links liegen? Und weshalb zieht nur ein kleiner Teil im Winter in den Süden, während die anderen in der Kälte ums Überleben kämpfen? Auch die Partnerwahl der Eisvögel wirft Fragen auf: Wer mit wem zu welcher Gelegenheit? Alles ungeklärt!
17.756 Vögeln haben die Forscher in den letzten, rund 30 Jahren schon gefangen, vermessen, gewogen und untersucht, um endlich Antworten zu finden. Die letzten zwei Jahre hat der Fotograf Klaus Nigge sie dabei begleitet. Ihm kam zumindest ihr stereotypes Verhalten zugute: So konnte er sich darauf verlassen, dass der Vogel nach seinem Höhlenbesuch erst badet, dann einen Ast anfliegt und dort fortan eine Ewigkeit auf Fischfang geht.
Weitere Erkenntnisse aus der Forschungsarbeit im Raum Soest finden Sie in der Fotogalerie.