Es gibt auf der Erde schätzungsweise 20.000 Bienenarten (übrigens gehören auch die Hummeln dazu). Doch nur eine von ihnen bildet ein hoch komplexes, arbeitsteiliges Staatswesen aus: Apis mellifera, die Honigbiene.
Das Insekt ist nicht nur zu erstaunlichen Leistungen fähig - es garantiert zugleich das Überleben unserer eigenen Spezies. Denn 80 Prozent aller Blütenpflanzen, darunter auch die wichtigsten Nutzpflanzen, sind auf eine Bestäubung durch Pollensammler angewiesen. So hat das weltweite, rätselhafte Bienensterben dem Insekt eine neue, dramatische Aufmerksamkeit verschafft.
Im vergangenen Jahr rüttelte der Filmemacher Markus Imhoof die Öffentlichkeit mit seinem Film "More than Honey" auf. Stress, Pestizide, Milbenbefall ... Apis mellifera ist offenbar an den Rand ihrer Belastbarkeit gekommen. Immerhin hat 2013 die EU-Kommission den Einsatz von drei neuartigen Insektiziden, so genannten Neonicotinoiden, in der Landwirtschaft für zwei Jahre verboten. Imker und Umweltschutzverbände machen die Stoffe für das Sterben ganzer Bienenvölker verantwortlich.
Man kann nur schützen, was man auch kennt, heißt es. Heidi und Hans-Jürgen Kochs Fotografie und der kundige Text von Journalist und Buchautor Claus-Peter Lieckfeld tragen dazu bei, dass wir das faszinierende Superwesen "Honigbiene" sehr viel besser kennenlernen. Und wertschätzen.
Die Homepage der Fotografen Heidi und Hans-Jürgen Koch: heidihanskocheditorial.com
Claus-Peter Lieckfeld (Texte)
Makrokosmos Honigbiene
80 S., 70 Farbabb., 19,90 Euro
Dölling und Galitz Verlag 2013