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Manatis Kolossale Softies: Seekühe sind höchst sensibel – und ständig in Gefahr

  • von Katharina Jakob
Sie raufen und jagen nicht, sie trudeln nur friedlich durchs Wasser und rupfen ihr Seegras. Florida-Manatis könnten ein Leben in Seelenruhe führen, gäbe es nicht permanent Gefahren
Seekühe
Meist sind Manatis sich selbst genug. Auch wenn sie sich gelegentlich an einem Ort sammeln, pflegen sie kaum soziale Beziehungen. Mit einer Ausnahme: dem engen Band zwischen Mutter und Kalb. Die beiden bleiben ein bis zwei Jahre zusammen
© Jason Gulley

Die Seekuh lag im Schatten der Bäume, nicht weit von der Straße entfernt. Aber sehr weit weg vom Meer. Fast wäre sie dem Arbeiter nicht aufgefallen, der die Straße reinigte. Ihr massiger, grauer Leib sah aus wie ein Gesteinsbrocken. Doch dann schaute der Mann noch ein zweites Mal hin und erkannte, was er da vor sich hatte: einen Meeressäuger im Wald.

Rundschwanzseekühe, auch Manatis genannt, können sich an Land kaum bewegen. Sie rollen mit ihren gewaltigen Körpern hin und her, kommen aber nicht vorwärts. Wie also war das Tier unter die Bäume geraten? Und vor allem, wie konnte es dort am Leben bleiben, ohne Wasser, ohne Nahrung?