Anzeige
Anzeige

Intelligenter als gedacht Kängurus kommunizieren mit dem Menschen ähnlich wie Hunde

Nahaufnahme eines Kängurus
Will dieses Känguru uns etwas sagen? Eine Studie zeigt, dass Kängurus ähnlich wie domestizierte Tiere dazu in der Lage sind, mit dem Menschen zu kommunizieren
© Daria Nipot - Shutterstock
Dass domestizierte Tiere wie Hunde oder Pferde mit dem Menschen kommunizieren können, ist bekannt. Neu ist aber, dass auch Kängurus dazu in der Lage sind. Dies haben Forscher der Universität Sydney festgestellt.

Große runde Augen, eine dunkle Schnauze, aufgestellte Ohren und weiches Fell - es lassen sich durchaus einige Parallelen bei Hund und Känguru entdecken.  Und wie australische Wissenschaftler nun herausgefunden haben, benutzen Kängurus ebenso wie Hunde ihre Mimik, um mit uns Menschen zu kommunizieren.

Das ist umso erstaunlicher, als dass Kängurus nicht über Jahrtausende domestiziert wurden, sondern nach wie vor größtenteils als Wildtiere leben und daher die Nähe zum Menschen nicht derart gewohnt sind.

Kängurus stellen wie Hunde Blickkontakt zum Menschen her

Für ihre Studie trainierten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der australischen Universität Sydney zunächst elf Kängurus darauf, sich Futter aus einer bestimmten Box zu holen. Nachdem die Tiere den Mechanismus begriffen hatten, verschlossen die Forscher die Kisten. Die Kängurus konnten nun ohne fremde Hilfe nicht mehr an die Nahrung gelangen.

Nach vergeblichen Öffnungsversuchen, energischem Kratzen und Herumschnüffeln gaben die Kängurus schließlich auf. Die Wissenschaftler beobachteten, wie die Tiere nun damit begannen, zwischen dem Versuchsleiter und der Kiste aufmerksam hin und her zu schauen. Ein Verhalten, wie auch Hunde es zeigen, wenn sie Herrchen oder Frauchen auf etwas aufmerksam machen möchten oder deren Hilfe einfordern.

Einige der Kängurus gingen sogar noch weiter. Um die Aufmerksamkeit des Versuchsleiters zu erlangen, schnüffelten die Tiere an dessen Knie und stupsten ihn mit ihren Pfoten an - ebenfalls ein Verhalten, dass wir von Haustieren kennen. Für die Wissenschaftler waren diese Verhaltensweisen ein klarer Beweis dafür, dass die Kängurus versuchten, mit den Menschen zu kommunizieren.

Aufgrund ihrer Beobachtungen sind sich die Forscher sicher, dass die Kommunikationsfähigkeiten nicht-domestizierter Tiere bislang weit unterschätzt wurden und dass bewusste Kommunikation nicht von der Domestizierung abhängt. Besonders hochentwickelte, intelligente und soziale Tiere, wie auch Kängurus es sind, können weitaus besser mit uns Menschen kommunizieren als gedacht.

Die Forscher vermuten, dass Kängurus, die auch untereinander mit Blickkontakt und Berührungen kommunizieren, dieses Verhaltensmuster auf die Kommunikation mit dem Menschen übertragen.

Experiment mit Haken

Die australischen Forscher räumen dennoch eine Besonderheit ein, die sich nicht ganz von der Hand weisen lässt: Für ihre Untersuchungen fingen sie keine gänzlich wild lebenden Kängurus ein, sondern arbeiteten mit "halb-wilden" Tieren aus drei verschiedenen Zoos und Tierparks in Australien zusammen. Diese sind natürlich mehr an den Menschen gewöhnt als komplett wildlebende Kängurus.

Mehr zum Thema

VG-Wort Pixel