Die Partnersuche ist bei Schnecken eine ergebnisorientierte Angelegenheit; es geht darum, Nachwuchs zu zeugen. Erstaunlicherweise begnügen sich die Tiere beim Akt der Paarung trotzdem nicht mit dem Einfachen.
Im Gegenteil: Sex unter Schnecken ist extrem variantenreich und ausdauernd (Schneckenforscher sollen über "Fifty Shades of Grey" nur müde lächeln können). Als besonders bizarr gilt das Paarungsverhalten der Tigerschnegel (Limax maximus). Die Partner produzieren ein Schleimband, an dem sie gemeinsam baumeln wie an einem Bungee-Seil.
Schnegel sind Zwitter, enthalten also beide Geschlechter. Sex dient ihnen zum Austausch der Gene. Durch das Zurückziehen der Penisse gelangt das Sperma in ihre Genitalöffnungen, wo es monatelang verbleibt. Beide Partner produzieren mehrere Gelege mit je 100 bis 200 Eiern.
Zum Ritual gehört, dass ein Partner dem anderen eine Art Lanze in den Körper rammt. Offenbar wird durch diesen "Liebespfeil" ein Sekret übertragen, das den Empfängniserfolg steigert.