Wie viele Bakterienarten gibt es?
Das ist ungewiss. Die Schätzungen reichen von zehn Millionen bis zu einer Milliarde. Recht genau sind bisher etwa 10 600 Spezies bekannt.
Wie bestimmen Biologen bei Bakterien die Art?
Das gängige Artkonzept der Biologie versagt bei Mikroben. Klassischer weise gelten Organismen als eine Art, wenn sie fruchtbare Nachkommen zeugen können. Bakterien aber vermehren sich durch Teilung. Um die bakterielle Vielfalt zu klassifizieren, nutzen Forscher deshalb genetische Merkmale, in den meisten Fällen das Gen für die sogenannte 16SrRNA. Dieses Molekül ist in den Zellen an der Produktion von Eiweißen beteiligt. Die Differenzen in seinem Aufbau erlauben es, Arten auseinanderzuhalten. Dabei verfahren die Mikrobiologen ganz pragmatisch: Unterscheiden sich Bakterien in ihrer 16SrRNA um mehr als drei Prozent, gehören sie zu unterschiedlichen Spezies.
Wo stehen Bakterien in der Vielfalt der irdischen Organismen?
Biologen unterscheiden drei große Domänen des Lebens, wie sie sagen: die Eukaryoten, zu denen Pilze, Pflanzen und Tiere einschließlich des Menschen zählen; die Archaeen, urtümliche Einzeller, die bevorzugt in extremen Lebensräumen wie heißen, sauren Quellen vorkommen; und eben die Bakterien.
Was unterscheidet ein Bakterium von einem Virus?
Bakterien verfügen über einen Stoffwechsel, vermehren sich aus eigener Kraft und kommunizieren untereinander – alles Kennzeichen lebender Zellen. Viren dagegen sind lediglich verpackte Erbinformation. Um sich zu reproduzieren, müssen sie Zellen infizieren und deren biochemische Maschinerie umsteuern. Viren können alle möglichen Organismen befallen: Pflanzen, Tiere – und auch Bakterien.