Harry Potter-Wespe und Vampirfledermaus: 139 neue Arten am Mekong entdeckt
Harry Potter-Wespe und Vampirfledermaus139 neue Arten am Mekong entdeckt
Entlang der südostasiatischen Lebensader haben Forscher auch 2014 wieder zahlreiche, bislang unbekannte Tier- und Pflanzenarten aufgespürt. Doch kaum entdeckt, sind viele von ihnen vom Aussterben bedroht
Gracixalus lumarius
Die Frösche präsentieren sich in einer besonderen Kombination aus Rosa und Gelb - zumindest in der Nacht. Tagsüber verblasst ihr gelber Rücken zu einem stumpfen Braunton. Warum und wie der Frosch die Farbe ändert, ist bisher nicht bekannt
In einem heute veröffentlichten Report listet der World Wide Fund For Nature (WWF) 139 Tier- und Pflanzenarten auf, die internationale Forscher 2014 in Südostasien entdeckt haben. Darunter ein Säugetier, 23 Reptilien, 16 Amphibien und neun Fische.
Die Region Greater Mekong im Grenzgebiet von Thailand, Vietnam, Laos, Kambodscha, Myanmar und China gilt als einer der letzten weitgehend unerforschten Flecken der Erde - und als Hotspot der biologischen Vielfalt. Seit 1997 haben Biologen hier weit über 2000 Tier- und Pflanzenarten neu entdeckt. Das sind im Schnitt drei pro Woche.
Viele der neu entdeckten Arten sind vom Aussterben bedroht. Denn seit 1990 mussten jährlich 2,7 Millionen Hektar Wald den Monokulturen riesiger Plantagen weichen. Außerdem sind rund 150 neue Wasserkraftwerke geplant, viele Städte wachsen rasant. Seltene Wildtiere sind darüber hinaus vom illegalen Handel bedroht. So wurden schon zwei Exemplare der neu entdeckten Krokodilmolche in asiatischen Zoohandlungen entdeckt.
Der WWF fordert darum, die biologisch wertvollen Gebiete am Mekong grenzüberschreitend und nachhaltig zu schützen.
Forscher stießen im Dschungel Zentral-Javas auf zwei neue Krabben-Arten. Das Skurrile daran: Bei Aquarianern sind die kleinen, farbenfrohen Krustentiere schon seit Jahren beliebt
Im unzugänglichen Nordosten Afghanistans entdeckte ein Forscherteam Kaschmir-Moschustiere: der erste wissenschaftliche Nachweis der ebenso bizarren wie scheuen Paarhufer seit über 60 Jahren
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