Virunga, gelegen im Osten des Kongos, ist der älteste Nationalpark Afrikas - eine ökologische Arche. Unter anderem leben in den nebligen Regenwäldern im Süden des Parks 200 Berggorillas. Wildhüter versuchen, diesen Winkel der Erde - UNESCO-Weltnaturerbe - vor Plünderern, Rebellen und marodierenden Soldaten zu schützen. Oft um den Preis ihres Lebens. Über 140 der Ranger von Virunga sind seit 1996 im Dienst gestorben.
Allen Widrigkeiten zum Trotz gelang es der Parkleitung und den Rangern in den vergangenen Jahren, Virunga zu einem Modell für nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung in einer bitterarmen Region zu machen. Der Park hat Infrastruktur, Arbeitsplätze und Einkommen geschaffen. Dies alles ist erneut bedroht.
Im Ostkongo eskaliert ein alter Konflikt: Rebellen haben weite Teile des Parks eingenommen. In diesen Tagen liefern sie sich rund um die nahe Millionenstadt Goma schwere Gefechte mit dem kongolesischen Militär; Zehntausende Menschen sind auf der Flucht. "Goma ist im Augenblick die Hölle", berichtete Ephrem Balole, Leiter der Abteilung Wissenschaft und Technik des Virunga-Nationalparks.
Fast verdrängt von den aktuellen Ereignissen, aber nicht minder bedrohlich für Virungas Zukunft: der Run auf Bodenschätze in der Region. Ein Konsortium von Konzernen sucht mitten im Park nach Erdöl.
