Ein Fotograf, der die Wildnis so wild, die Natur so natürlich, das Leben so lebendig zeigen will, wie sie sind, braucht Geduld. Eine Geduld, die über Stunden, Tage, manchmal über Wochen halten muss. Und er braucht Mut. Den Mut, sich einem Tiger, einem Alligator, einem Bären bis auf wenige Meter zu nähern und das Stativ aufzubauen, während das Tier seine mögliche Beute in den Blick nimmt: ihn, den Fotografen. Vor allem aber benötigt er Zuneigung - die unbedingte Zuneigung zur fremden Kreatur, aus deren Leben sein Bild einen kurzen Moment fixieren will. All das sind Eigenschaften, über die jene Frauen und Männer unzweifelhaft verfügen, die ihre Arbeiten zum Wett- bewerb um die besten Naturfotos des Jahres 2012 eingereicht haben, der internationalen „Veolia Environnement Wildlife Photographer of the Year Competition“.
Noch bis zum 3. März 2013 werden die 100 Fotografien, die die Juroren aus den fast 50 000 eingesandten als die besten und bemerkenswertesten ausgewählt haben, im Naturhistorischen Museum in London gezeigt. Dort sind auch all jene Fotos zu sehen, die wir Ihnen an dieser Stelle nicht zeigen können. Aufwühlende Bilder sind darunter über den häufig grausamen, oft gedankenlosen Umgang des Menschen mit den wild lebenden Tieren. Mehrheitlich aber solche, die den menschlichen Eingriff in die Umwelt ganz ausblenden. Die nichts zeigen als die Schönheit der Natur, die uns umgibt. Zu sehen ist das alles nicht nur in London: Wie jedes Jahr sind alle prämierten Fotos des Wettbewerbs in einem Buch der Partner Knesebeck und GEO zusammengestellt. 160 Seiten, 150 farbige Abbildungen, 34,95 Euro (D), 36 Euro (A), sFr 46,90.
