Zur Bewässerung von Olivenplantagen nutzt man auch das Abwasser aus der Ölproduktion, das dann auf den Feldern verteilt wird - rund 500 bis 1500 Liter pro Tonne Öl. Doch das hat etwa in Israel schon zu ernsthafter Umweltbelastung geführt. Problematisch sind vor allem die in großen Mengen toxisch wirkenden Polyphenole aus den Olivenresten; diese aromatischen Verbindungen machen Böden weniger aufnahmefähig für Wasser. In Kläranlagen entsorgen kann man das Abwasser aber auch nicht: Die Olivengifte zerstören die Mikroorganismen, die dort zur Reinigung eingesetzt werden.
Abwasserarme Alternativen zur gängigen industriellen Ölproduktion sind bislang noch zu teuer, frühestens in zehn Jahren dürften sie auch für kleinere Betriebe erschwinglich sein. Daher prüfen Wissenschaftler für die Übergangszeit eine einfachere Methode, um den Schaden so gering wie möglich zu halten: Forscher von der Universität Koblenz-Landau wollen mit Kollegen aus Israel und Palästina den Zeitpunkt bestimmen, wann das Abwasser die Böden am wenigsten belastet. Die bisherige Praxis, die Reste im Spätherbst, nach der Ernte, auf die Felder zu bringen, ist offenbar sehr bedenklich. Denn dann, genau wie im Winter, leitet starker Regen die giftigen Stoffe ins Grundwasser.