Ankunft in Tena und die ersten Kakaopflänzchen
Quito liegt nun hinter mir und ich befinde mich nun in der kleinen Stadt Tena, die laut Reiseführer die oben angegebenen Eigenschaften besitzt (die "schwüle Hauptstadt der Provinz Napo"). Ich sitze gerade in einem Internetcafé, an dem wohl langsamsten PC von ganz Ecuador (oder zumindest der langsamste von Tena, obwohl ich mir da nicht ganz sicher bin, denn meine Chefin Annette Hasselmann von "GEO schützt den Regenwald", die neben mir sitzt, ist auch am Fluchen). Aber davon wollte ich gar nicht berichten. Eigentlich gibt es hier viel Interessanteres zu erzählen. Zum Beispiel über die Landschaft, die hier so wunderschön ist, dass es einem den Atem verschlägt. Nach unserer sechsstündigen, extrem schaukeligen Busfahrt von Quito nach Tena, trafen wir sehr bald auf die Mitglieder unseres Kooperationspartners Kallari. Er besteht aus 22 Gemeinden der Kichwa (also Indigenas).
Kurz nach einer Ansprache vom Präsidenten der Kooparative sind wir zu einer Kakaosammelstelle gefahren, um uns einen Eindruck von der Arbeitsweise von Kallari zu machen. Der Weg führte uns auf der Ladefläche eines altersschwachen Pickups über Schlaglochpisten und wackelige Brücken in ein wunderschönes Gebiet in die Ausläufer der Anden. Entlang von zum Teil bilderbuchhaften Regenwäldern. Dort angekommen, wurden wir sehr freundlich, aber zurückhaltend begrüßt. Man zeigte uns die Fermentierungsapparatur und den Trocknungsplatz für die Kakaobohnen. Die Trocknung ist eine Geschichte für sich. Denn die Kakaobohnen müssen alle halbe Stunde komplett gewendet werden. Dies geschieht dadurch, dass eine Person (in unserem Falle eine der Frauen...vielleicht auch immer diese Frau?!) mit nackten Füßen durch den Kakao läuft und dabei wie mit einem Pflug Rillen in den trocknenden Kakao "pflügt". Kaum zu glauben, dass daraus in der Schweiz mit modernster Technik, haargenau gesteuert, ein extrem hochwertiges Produkt entstehen wird.
