Wind- statt Atomenergie: Der Umstieg auf erneuerbare Energieerzeugung ist folgerichtig und nachhaltig. Aber er birgt unerwartete Probleme - zumindest in Deutschland. Da der Wind vor allem im Norden der Republik weht, etwa am Meer oder auf hoher See, muss die Stromernte in den Süden weitergeleitet werden. Vier neue Nord-Süd-Stromtrassen sind dafür laut den großen Netzbetreibern erforderlich. Insgesamt sollen bis zum Jahr 2024 rund 2800 Kilometer Höchstspannungsstromtrassen neu gebaut werden.
Dagegen regt sich Widerstand. Zahlreiche Bürgerinitiativen versuchen nun, die Verschandelung der Landschaft in ihrer Region zu verhindern. Und drängen auf Alternativen wie etwa die - teurere - Verlegung von Erdkabeln. Der Trassenausbau gerät zum Zankapfel der Energiewende.
Aber lassen sich die hässlichen Stahlkonstruktionen nicht auch ansprechender gestalten? Designer und Architekten nahmen die Herausforderung an und verwandelten die Zweckbauten in ihren Entwürfen in funktionale land art: filigrane, ästhetisch ansprechende Kunstobjekte, die ganz nebenbei noch Stromkabel tragen.