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Ob leere Cremetiegel, gebrauchte Rasierklingen oder Wattepads – im Badezimmer fallen täglich unterschiedliche Abfälle an. Trennen und entsorgen Verbraucher*innen auch im Bad leere Verpackungen und Restmüll richtig, können viele Wertstoffe recycelt werden. So wurden allein im Jahr 2020 mehr als vier Millionen Tonnen Verpackungsmaterial als so genannte sekundäre Rohstoffe wiederverwertet. "Eine Studie des Öko-Instituts belegt, dass wir jährlich 1,95 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente durch die Sammlung, Sortierung und Verwertung gebrauchter Verpackungen sparen", sagt Axel Subklew, Sprecher der Initiative "Mülltrennung wirkt". Doch noch landen zu viele Abfälle nach der Körperpflege in der falschen Tonne. Das zeigt eine aktuelle YouGov-Umfrage.
Immerhin drei Viertel der Verbraucher*innen in Deutschland entsorgen demnach Shampooflaschen, Wattepads und Co. immer oder zumindest häufig getrennt in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack, in den Restmüll und in Papier- oder Glascontainer. Doch ein genauer Blick auf die Umfrageergebnisse zeigt: Lediglich 31 Prozent der Befragten werfen einen leeren Mascarabehälter korrekt in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack; beim Lippenstift sind es 58 Prozent. Glasverpackungen wie leere Parfümflakons, Cremetiegel oder Aftershave-Flaschen aus Glas gelangen zwar mehrheitlich in den Glascontainer (63 bzw. 73 Prozent). Dennoch entgeht demnach über ein Viertel dieser Verpackungen dem Recycling.
Fünf populäre Irrtümer über Müll

"Grundsätzlich gilt auch im Bad die einfache Regel für Mülltrennung: In die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack gehören alle leeren Verpackungen, die nicht aus Papier, Pappe, Karton oder Glas sind. Papier und Pappe kommen ins Altpapier, Glasverpackungen in den Glascontainer. Alles andere ist Restmüll", erklärt Axel Subklew, Sprecher der "Initiative Mülltrennung wirkt". Beim Abfalltrennen helfen könne zum Beispiel ein kleiner Badabfalleimer mit Mehrkammersystem.
Shampoo-, Zahnpasta-Verpackungen & Co.
Die Shampooflasche ist leer, die Zahnpastatube ausgequetscht – Kunststoffverpackungen wie diese kommen in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack. Wenn möglich, sollten Verpackung und Deckel getrennt voneinander dort eingeworfen werden. Sie werden oft aus unterschiedlichen Materialien hergestellt. Voneinander getrennt können sie einfacher und effizienter recycelt werden.
Leere Kosmetikverpackungen
Die Wimpern sind schwarz, die Lippen rot – die Verpackungen leer. Die Behälter von Wimperntusche, Lippenstift und anderen Kosmetika sind häufig aus Kunststoff. Sind sie leer, gehören sie in die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Einzelne Verpackungsbestandteile wie Deckel mit Bürstchen kommen, getrennt von der Verpackung, ebenfalls dort hinein.
Leere Spraydosen
Auch Spraydosen aus Metall sind ein Fall für die Gelbe Tonne oder den Gelben Sack. Wichtig ist aber: Sie müssen komplett entleert sein. Geraten Sprühdosen mit Inhalt unter Druck, zum Beispiel im Entsorgungsfahrzeug oder in der Sortieranlage, kann es zu gefährlichen Bränden oder Verpuffungen kommen. Spraydosen, die Reste von Rasierschaum, Deo oder Haarspray enthalten, müssen daher beim kommunalen Wertstoffhof oder im Sondermüll entsorgt werden.
Flakons, Töpfchen, Tiegel und Deoroller aus Glas
Der Damen- oder Herrenduft im Glasflakon oder die Feuchtigkeitscreme aus dem Glastiegel sind endgültig aufgebraucht? Glasverpackungen von Kosmetik- und Pflegeprodukten werden, sortiert nach den Farben Weiß, Braun und Grün, in die Altglascontainer entsorgt. Blau oder rot gefärbtes Glas kommt in den Container für Grünglas. Grünglas verträgt beim Recycling die meisten Fehlfarben.
Verpackungen aus Karton und Papier
Umverpackungen aus Karton oder Papier, zum Beispiel von Zahnpasta oder Pflegeprodukten, gehören in die Altpapiersammlung. Die neue Zahnbürste ist in einer Sichtverpackung aus Karton und Kunststoff verpackt? Diese Verpackungsbestandteile müssen voneinander getrennt werden: Karton kommt ins Altpapier, das Sichtfenster aus Kunststoff in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack.
Restmüll: Wattepads, Einwegrasierer, Zahnbürsten & Co.
Kosmetiktücher, Papiertaschentücher und Wattepads gehören in den Restmüll. Auch für ausgediente Rasierklingen ist die Restmülltonne der richtige Platz. Eine gebrauchte Zahnbürste kommt ebenfalls in den Restmüll. Sie ist zwar meist aus Kunststoff, gehört aber nicht in die Gelbe Tonne oder in den Gelben Sack, denn sie ist keine Verpackung.