Inhaltsverzeichnis
1. Boden kompostieren
Kompostieren ist das wahrscheinlich simpelste und wirkungsvollste Mittel, um Veränderungen zu bewirken. Im Prinzip muss man dafür nur seinen Müll an einer anderen Stelle abladen. Das reduziert den Anteil des Abfalls, der auf Mülldeponien landet, und schafft gleichzeitig den perfekten Nährboden für Pflanzen. Mit Kompost kann man dem Boden im eigenen Garten wertvolle Nährstoffe zurückgeben und sich unabhängig machen von chemischen Düngern. Laut National Resources Defense Council, einem gemeinnützigen US-amerikanischen Umweltschutzverband, sorgt Kompost „für eine Reduzierung von methanproduzierenden organischen Materialien auf Abfalldeponien
und verbessert die Wasserspeicherkapazität des Bodens, sodass er weniger Wasser benötigt“. Um loszulegen braucht man nur eine Tonne und etwas Zeit. Das Essen zerfällt von selbst. Dabei kann man aber etwas nachhelfen. In Städten gibt es oft Biotonnen, und wer auf dem Land lebt und draußen Platz hat, kann auch einfach ein kleines Stück Garten nutzen. Was man kompostieren kann und was lieber nicht, lässt sich der folgenden Liste entnehmen, die von der amerikanischen Umweltschutz-behörde erstellt worden ist. Allerdings hat jede Gemeinde und jedes Land eigene Vorschriften, deshalb sollte man sich immer absichern.
Kompostierbar | Nicht kompostierbar |
Unbeschichtete Pappe | Schwarznussbaumblätter & -zweige |
Kaffeesatz & -filter | Kohle oder Kohlenasche |
Eierschalen | Milchprodukte und Eier |
Kaminasche (nur von Holzöfen) | Kranke Pflanzen |
Obst und Gemüse | Fett, Schmiermittel, Schmalz und Öl |
Gras | Fleisch- und Fischreste sowie Knochen und Gräten |
Haare und Tierhaare | Tierkot und Streu |
Heu und Stroh | Gartenabfälle mit Pestiziden oder Chemikalien |
Zimmerpflanzen | |
Laub | |
Zerkleinerte Zeitungen | |
Nussschalen | |
Unbeschichtetes Papier | |
Sägemehl | |
Teebeutel | |
Holzspäne | |
Gartenabfälle |
2. Bodenerhaltung
Sobald man sich einmal an den Kompost im Garten gewöhnt hat, möchte man ihn nicht mehr missen. Doch auch was man in der Komposterde anpflanzen möchte, ist wichtig. Setzt man hauptsächlich auf Nahrungsanbau mit Fruchtfolge, macht es Sinn, die Pflanzen saisonal anzubauen. Dadurch bleiben die Nährstoffe im Boden erhalten, was die Fruchtbarkeit erhöht und hohe Erträge ermöglicht. In vielen Ländern ist diese Art des Anbaus Voraussetzung für Bio-Zertifizierungen.
3. Wasser auffangen
Wasser ist eine kostbare Ressource. Man kann den eigenen Wasserverbrauch nachhaltiger gestalten, indem man Regenwasser im Garten sammelt, um es an trockenen Tagen anstelle von Leitungswasser zu verwenden. Regenablaufketten helfen das Wasser vom Dach in Auffangbehälter abzuleiten. Auch Grauwasser aus Badewannen, Spül- und Waschmaschinen sowie Waschbecken kann wiederverwendet werden.

"Der Garten Eden", erschienen im gestalten-Verlag, 39.90 €
4. Wasserqualität erhalten
Indem man verhindert, dass chemische Herbizide oder Pestizide ins Grundwasser und damit über kurz oder lang in Flüsse, Seen und Meere gelangen, schützt man die gesamte Umwelt.
5. Regenwasserablauf steuern
Wasser, das der Boden nicht aufnehmen kann, um Pflanzen zu wässern, und stattdessen in die Kanalisation fließt, ist verschwendet. Der Ablauf kann mithilfe von Mulch und Bodenbewuchs kontrolliert werden, die das Wasser absorbieren. Man sollte zudem auf luftige, durchlässige Erde zurückgreifen, die das kostbare Regenwasser speichern kann. Auch die Verwendung von Ziegel- und Pflastersteinen lohnt sich, da das Wasser so zwischen den Fugen aufgenommen werden kann.

6. Artenschutz
Im Zuge der Entwicklung industrieller Landwirtschaft wurden Pflanzen so gezüchtet, dass sie möglichst ergiebig und krankheitsresistent sind. So entstanden Monokulturen und viele Frucht- und Gemüse-sorten gingen verloren. Wer etwas für die Artenvielfalt tun will, sollte altes Saatgut bewahren und damit alte Pflanzensorten wieder anbauen.
7. Heimische Pflanzen
In unserer zunehmend globalisierten Welt ist es verlockend, im heimischen Garten anzupflanzen, was das Herz begehrt. Exotische Sorten aus entlegenen Ecken der Welt sind lecker, aber sie benötigen auch mehr Pflege und natürliche Ressourcen, um in der fremden Umgebung zu gedeihen. Heimische Pflanzen hingegen helfen, das lokale Ökosystem zu erhalten und dem Insektensterben vorzubeugen. Außerdem sind sie einfacher zu pflegen und verbrauchen weniger Ressourcen.
8. Langfristig anbauen
Es mag naheliegend scheinen, einer verkümmerten Basilikumpflanze mit chemischem Dünger neues Leben einzuhauchen. Doch diesen Dünger isst man am Ende auch mit. Und durch diesen Einsatz von Chemikalien setzt man nicht nur sich selbst, sondern auch seine Nachbarn Gesundheitsrisiken aus. Kompost und natürliche organische Dünger stärken die Pflanzen ausreichend. Damit tut man am Ende etwas für sich selbst, die Pflanzen – und für zukünftige Generationen.