Reis ist aus der asiatischen Küche nicht wegzudenken – und wird als Beilage auch in westlichen Ländern immer beliebter. Was vielen nicht bewusst ist: Auf das Konto des Getreides gehen enorme Mengen Klimagase. Schätzungen gehen davon aus, dass der Anbau von Reis für etwa 2,5 Prozent der gesamten menschengemachten Klimagasemissionen verantwortlich ist.
Grund dafür ist die Anbaumethode. In den Haupt-Erzeugerländern in Süd- und Ostasien werden die Reisfelder und die Reisterrassen regelmäßig unter Wasser gesetzt. Die Folge ist, dass organische Stoffe im Boden verfaulen – und dabei Methan (CH4) freisetzen. Das Klimagas ist in seiner Wirkung mehr als zwanzig Mal schädlicher als Kohlendioxid (CO2). Hinzu kommt, je nach Anbaumethode, Lachgas (N2O). Das Gas ist sogar mehr als 300 Mal schädlicher als CO2.
Zwar experimentieren Forscher mit klimafreundlicheren Reissorten und Anbaumethoden. Doch bis auf Weiteres bleibt Reis wohl das Fleisch unter den pflanzlichen Lebensmitteln. Tatsächlich ist Oryza sativa, so der botanische Name der Reispflanze, in puncto Treibhausgas-Emissionen nur unwesentlich besser als Schweinefleisch.
Kartoffel ist der Klima-Champion
Die gute Nachricht: Wir haben zahlreiche regionale Beilagen, die klimafreundlicher sind. Eine gute Übersicht bietet der WWF in seiner Publikation "Klimawandel auf dem Teller". Demnach ist Reis mit mehr als sechs Kilogramm CO2-Äquivalenten (CO2e – das sind alle Klimagase, umgerechnet auf die Klimaschädlichkeit von CO2) pro Kilogramm Nahrungsmittel unangefochtener Spitzenreiter. Hülsenfrüchte wie Linsen und Bohnen schlagen immerhin noch mit 2,75 Kilogramm zu Buche. Weizen-, Roggen und andere Getreidearten schneiden noch besser ab – und werden pauschal mit 1,68 Kilogramm CO2e veranschlagt.
Der unangefochtene Klima-Champion unter den Beilagen ist allerdings die Kartoffel. Nur 0,62 Kilogramm CO2e werden bei der Erzeugung von einem Kilogramm Erdäpfeln frei.
Das sind natürlich nur Richtwerte. Denn im Einzelnen kann sich auch die Erzeugungsart positiv oder negativ auf die Klimabilanz auswirken. So ist der biologische Anbau im Vergleich zum konventionellen etwas klimafreundlicher. Und wenn Bio-Kartoffeln aus Ägypten nach Deutschland verschifft werden, schmälert das den Öko-Bonus.