Fünf Fischarten decken fast drei Viertel des Fischkonsums in Deutschland: Lachs, Alaska-Seelachs, Hering, Thunfisch und Forelle. Wer im Sinne des Artenschutzes genießen möchte, sollte einige meiden. Zum Beispiel den Alaska-Seelachs, dessen grätenarmes Fleisch häufig zu „Schlemmerfilets“ und Fischstäbchen verarbeitet wird, aber auch die Grundlage für Surimi (Krebsfleisch-Imitat) bildet.
Nur wenige Fische gelten als empfehlenswert
Nur Hering aus bestimmten Regionen der Nordsee kann man von den fünf beliebtesten Fischen noch relativ bedenkenlos essen. Er gehört zu den Arten, die sowohl der Fischratgeber von Greenpeace als auch jener vom WWF als geeignet einstuft – gemeinsam mit Karpfen. Forelle oder Pangasius aus nachhaltigen Süßwasser-Aquakulturen sind ebenfalls empfehlenswert.
Das Problem allerdings: Es gibt keine allgemeingültigen Kriterien. Deshalb unterscheiden sich etwa die Einkaufsführer von Greenpeace oder WWF in vielen Bewertungen. Als goldene Regel aber gilt: Wer auf nachhaltigen Konsum achtet, isst das, was tiefer in der Nahrungskette steht. Pflanzenfresser wie Karpfen etwa sind immer besser als große Räuber wie der Thun oder Lachs.
Fisch-App fürs Handy
Die Fischratgeber von Greenpeace und WWF lassen sich als Einkaufshilfe aufs Handy laden. Leichter fällt die Benutzung der Apps an der Tiefkühltheke, weil dort alle Angaben auf die Packung gedruckt sind – neben Herkunft und Fangmethode auch die Nummern der Fanggebiete und wissenschaftliche Namen der Arten. Generell ist es ratsam, Fisch als Delikatesse zu behandeln und eher selten zu essen.
Forelle: zwei Arten gehen
Bei Forellen sorgt die Vielfalt der Arten für Verwirrung, zumal sowohl Regenbogen- als auch Meerforellen manchmal als „Lachsforellen“ bezeichnet werden. Auf den Teller sollten nur Regenbogen- oder Bachforellen aus nachhaltigen Süßwasser-Aquakulturen, nicht aber See- oder Meerforellen. Auf Importe aus Südamerika oder Südeuropa besser verzichten, da die Zucht dort viel Süßwasser verbraucht.
Thunfisch: nur Bonito
Auf „delfinfreundlich“ zu achten, reicht bei Thunfisch nicht aus. Zwar wurden die Fangmethoden weitgehend umgestellt, um den Beifang zu reduzieren, aber inzwischen geht es darum, den Thunfisch selbst zu schonen. Viele Arten stehen kurz vor dem Kollaps. Nur der echte Bonito, auch Skipjack genannt, ist in seinem Bestand noch stabil.
Lachs: wild oder gezüchtet?
Entscheidend ist, ob es sich um atlantischen oder pazifischen Lachs handelt. Letzterer geht gut als Wildlachs aus Kanada oder Amerika, denn dort wird der Wildfang nachhaltig betrieben. Atlantischer Lachs ist überfischt und kommt besser aus Aquakultur mit Naturland- oder ASC-Siegel.