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Proteinreiche Pflanzen Darum sollten wir mehr Hülsenfrüchte essen

Verschiedene Hülsenfrüchte
Weltweit gibt es ungefähr 70 verschiedene Linsensorten
© piyaset / Fotolia
Linsen, Bohnen und Co. sind echte Superfoods. Hier sind fünf Gründe, mehr von den Alleskönnern auf den Tisch zu bringen

Im europäischen Vergleich sind die Deutschen absolute Linsen-Muffel: Während wir hierzulande täglich nur zwischen zwei und vier Gramm Hülsenfrüchte pro Kopf essen, ist es im europäischen Durchschnitt das Doppelte. Dabei haben Hülsenfrüchte, zu denen neben Erbsen, Bohnen und Linsen auch Sojabohnen, Kichererbsen und Lupinen gehören, enorme Vorzüge:

1. Hülsenfrüchte sind gesund

Hülsenfrüchte haben einen hohen Gehalt an wertvollen Proteinen, Ballaststoffen, B-Vitaminen, Eisen, Magnesium, Kalium und Zink. Außerdem enthalten sie weitere gesunde sekundäre Pflanzenstoffe. Das macht sie besonders wertvoll für eine gesunde Ernährung. Forschende konnten nachweisen, dass Linsen und Co. Herz-Kreislaufkrankheiten, Diabetes Typ II und Bluthochdruck vorbeugen können.

Die Samen von Leguminosen, wie Hülsenfrüchte auch genannt werden, enthalten wenig Fett - aber dafür doppelt so viel Protein wie Weizen. Und sogar dreimal mehr als Reis. Und, wichtig für Allergikerinnen und Allergiker: Sie sind vollkommen frei von Gluten. Besonders für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, sind Hülsenfrüchte darum als vollwertiger Fleischersatz zu empfehlen.

Tipp: Pflanzliche Eiweiße sind für den menschlichen Körper nicht so gut verwertbar wie tierische. Um die Wertigkeit zu erhöhen, empfiehlt es sich, verschiedene Quellen zu kombinieren – vor allem Hülsenfrüchte und Getreide. Leichter verdaulich werden Hülsenfrüchte durch Gewürze wie Thymian, Bohnenkraut, Fenchel oder Kümmel.

2. Linsen, Erbsen und Bohnen lassen sich klimaschonend anbauen

Hülsenfrüchte sind anspruchslos und gedeihen fast überall – auch auf mageren Böden. Ihr Geheimnis: Sie leben in Symbiose mit Bakterien, die Stickstoff aus der Luft aufnehmen und der Pflanze zur Verfügung stellen. Darum kommen Linsen, Bohnen und Erbsen ohne mineralischen Stickstoff-Dünger aus.

Damit schonen die Pflanzen gleich doppelt das Klima. Denn die Herstellung von Stickstoffdünger ist sehr energieaufwändig. Außerdem entweicht aus nicht aufgenommen Dünger Lachgas in die Atmosphäre. Und das ist fast 300 so klimaschädlich wie CO2.

Hülsenfrüchte, die auf 85 Millionen Hektar weltweit angebaut werden, entziehen nach Angaben der Welternährungsorganisation FAO durch ihren besonderen Stoffwechsel der Atmosphäre jährlich bis zu sechs Millionen Tonnen Stickstoff.

Auch unsere eigene Klimabilanz können wir mit Hülsenfrüchten aufhübschen. Nämlich dann, wenn wir Fleisch-Proteine durch pflanzliche Proteine ersetzen. Denn die Erzeugung von Fleisch ist deutlich klimaschädlicher.

3. Der Anbau von Hülsenfrüchten schont das Grundwasser

Der Anbau von Hülsenfrüchten schont Gewässer – weil dafür kein oder nur wenig Stickstoffdünger erforderlich ist. Denn überall dort, wo Stickstoffdünger ungenutzt in den Boden gelangt, besteht die Gefahr, dass oberflächennahe Gewässer mitgedüngt werden und „umkippen“. Und ein Teil des ungenutzten Düngers taucht auch im Grundwasser wieder auf – als Nitratbelastung.

Einen weiteren Vorteil bringt der biologische Anbau: Chemisch-synthetische Pestizide können gar nicht erst in die Nahrung, den Boden oder das Grundwasser gelangen – weil sie nicht eingesetzt werden dürfen.

4. Leguminosen sind gut für die Artenvielfalt

Hülsenfrüchte eigenen sich als lebende Stickstofflieferanten hervorragend als Teil einer Fruchtfolge auf dem Acker. Wo Leguminosen wuchsen, gedeihen die nachfolgenden Pflanzen umso besser.

Aber sie haben noch mehr Vorzüge: Im Unterschied zu Getreide haben Hülsenfrüchte Blüten, die Bienen, Hummeln und anderen Sechsbeinern Nahrung bieten. So tragen die Feldfrüchte dazu bei, die Artenvielfalt auf und am Acker zu erhalten.

Und auch der Boden lebt auf. Denn als Stickstoffproduzenten regen Leguminosene das gesamte Leben in der Ackerkrume an und verbessern deren Struktur. Die UNO nennt sie daher auch „Architekten gesunder Böden“.

5. Sie sind in der Küche vielseitig einsetzbar

Hülsenfrüchte sind praktische Allrounder in der Küche. Getrocknet halten Sie sich lange und lassen sich gut portionieren. Linsen, Bohnen und Co. machen sich im Salat ebenso gut wie im Curry, in der Suppe oder als Brotaufstrich.

Gerade die asiatische Küche kennt zahllose Gerichte, in denen Linsen oder Kichererbsen die Stars sind. Denn hier gehören Hülsenfrüchte traditionell zum täglich Brot. Auf Kochplattformen wie Chefkoch.de oder Eat Smarter gibt es Anregungen für jeden Geschmack – vom indischen Linsencurry über mexikanisches Chili sin Carne bis zu türkischen Linsenbällchen.

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