Ob im Hochbeet, auf dem Balkon oder im Garten – Gemüse selbst anzubauen, liegt im Trend. Das Angebot an Gemüsesamen und Pflanzen in den Gartenmärkten ist riesig. Wer bei diesem Anblick in einen Kaufrausch verfällt und ohne nachzudenken ins Regal greift, wählt meist beliebte Sorten wie Tomaten, Radieschen oder Paprika.
Zuhause angekommen, werden die Samen und Pflänzchen begeistert in die Erde gebracht. Wir säen und pflanzen, was uns schmeckt und gefällt und vergessen dabei schnell, auf die Bedürfnisse der einzelnen Pflanzen zu achten. Denn längst nicht alle Pflanzen sind sich gegenseitig grün. Auch in der Natur wächst nur zusammen, was zusammen gehört und sich gut ergänzt.
Damit es unter den Pflanzen nicht zu Streitigkeiten um Sonnenlicht, Wasser, Platz und Nährstoffe kommt, sollten Hobbygärtner das Gemüsebeet sorgfältig planen. Denn die richtige Ordnung im Beet erleichtert langfristig nicht nur die Gartenarbeit, sondern belohnt auch mit gesunden Pflanzen und einer reichen Ernte.
Das Zauberwort lautet "Mischkultur"
Bei der Zusammensetzung eines Beetes sollten Hobbygärtner verschiedene Faktoren beachten. Dazu zählen neben den Standortvorlieben vor allem der Platz- und Nährstoffbedarf einer Pflanze und der ihrer Wurzeln, die Wurzelausscheidungen sowie der Duft der Nachbarpflanzen.
Um positive Einflüsse zu nutzen, kommt es auf die richtige Fruchtfolge und eine gute Nachbarschaft an. Manche Gewächse können ihr biologisches Potenzial gemeinsam nutzen, gewinnbringende Symbiosen eingehen und sich sogar gegenseitig vor Schädlingen bewahren. Die Aussaat und Pflanzen müssen also in optimaler Weise gemischt werden – man spricht daher auch von einer Mischkultur.
Die Mischkultur ist keine moderne Erfindung, sondern eine ganz natürliche Begebenheit, die sich intelligente Gärtner zunutze machen können. Denn im Gegensatz zur freien Natur, in der sich mit der Zeit bestimmte "Wohngemeinschaften" von ganz allein entwickeln, bestimmt im Garten der Gärtner das Nebeneinander der Pflänzchen. Wir geben einen Überblick über gute und schlechte Nachbarn im Beet.
Zwiebeln mögen Möhren, Kartoffeln sollten fernbleiben
Zum Glück ist die Anzahl schlechter Nachbarn für Gemüsepflanzen nicht sehr groß. Wer Kombinationen von Erbsen und Zwiebeln vermeidet, Gurken und Radieschen voneinander fernhält und Tomaten und Kartoffeln trennt, macht schon eine Menge richtig. Oft sind Nachbarschaften von Gemüsepflanzen und Kräutern sehr sinnvoll.

Die folgende Liste verrät die besten Beet-Partner gängiger Gemüsesorten.
- Aubergine: Bohnen, Radieschen, Salat
- Blumenkohl: Brokkoli, Endivien, Erbsen, Gurke, Kopfsalat, Mangold, Paprika, Sellerie
- Gurke: Basilikum, Fenchel, Kohl, Knoblauch, Rhabarber, Zwiebeln
- Kartoffeln: Kapuzinerkresse, Kohl, Lavendel, Meerrettich, Spinat
- Knoblauch: Gurke, Möhren, Paprika, Rote Beete, Tomaten
- Lauch: Endivien, Erbsen, Kohl, Kopfsalat, Paprika, Petersilie, Zucchini
- Möhren: Knoblauch, Rosmarin, Schnittlauch, Tomaten, Zwiebeln
- Paprika: Brokkoli, Buschbohnen, Kohl, Möhren, Petersilie, Tomaten
- Radieschen: Erbsen, Kohl, Kopfsalat, Petersilie, Spinat, Tomate, Wirsing
- Spinat: Blumenkohl, Brokkoli, Knoblauch, Kohlrabi, Radieschen, Zwiebeln
- Tomaten: Basilikum, Knoblauch, Petersilie, Rosmarin, Schnittlauch
- Zucchini: Lauch, Mais, Mangold, Rote Beete, Tomaten, Zwiebeln
- Zwiebeln: Basilikum, Erdbeeren, Gurke, Knoblauch, Möhren, Spinat
Übrigens: Beim Anlegen einer Mischkultur braucht es nicht zwingend gerade Reihen. Wer zum Beispiel zwischen zwei Tomatenpflanzen noch Platz im Beet hat, kann einfach etwas Basilikum oder Petersilie dazwischen pflanzen.