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Nachhaltig gärtnern Grünbelag entfernen: Natürliche Hausmittel gegen Moos und Algen

Grünbelag entfernen auf Steinen im Garten
Wer Grünbelag entfernen möchte, braucht nicht zu Chemikalien greifen
© Ralf Geithe - Adobe Stock
Algen auf dem Gartenweg, grüne Stellen an Blumentöpfen und Moos auf der Auffahrt: Wer Grünbelag entfernen möchte, greift am besten zu natürlichen Hausmitteln. Die haben sich nicht nur über Generationen bewährt, sondern schonen auch die Umwelt

Im Grunde genommen hat niemand etwas gegen jede Menge Grün im Garten oder auf dem Balkon. Doch wenn sich Moos und Algen auf Wegen, Auffahrten, Terrassen oder an Blumentöpfen breitmachen, ist es vorbei mit der Begeisterung. Der grüne Schleier muss weg!

Grünbelag verbreitet sich vor allem an feuchten Stellen, die nicht viel Sonne abbekommen. Ob Holz, Beton oder Stein spielt dabei kaum eine Rolle: Ist der Grünbelag erst einmal da, lässt er sich beim nächsten Regen nicht einfach wieder abwaschen.

Chemische Grünbelagentferner aus dem Gartencenter oder Baumarkt sollte man vermeiden. Ökotest kam bei einer Labor-Untersuchung von 13 Grünbelagentfernern zu dem Ergebnis, keines der Produkte empfehlen zu können. Darunter auch ein Mittel, das sich als "bio" bezeichnete. Biozide unterscheiden nicht zwischen Freund und Feind: Neben Beeten ausgebracht, drohen chemische Grünbelag-Reiniger auch Kultur- und Zierpflanzen zu schädigen.

Stattdessen können Hobbygärtnerinnen und Hobbygärtner Moos, Flechten und Algen mit Hausmitteln den Kampf ansagen. Natürliche Gartenhelfer wie Wasser oder Soda sind weit umweltverträglicher als teure Chemie-Keulen, die Mittel belasten nicht die Böden und Gewässer und stellen keine Gefahr für nützliche Pflanzen und Tierarten dar.

Grünbelag entfernen mit Drahtbürste und heißem Wasser

Die umweltschonendste Methode, um Grünbelag zu entfernen, ist das Schrubben mit heißem Wasser. Durch das heiße Wasser werden Zellstrukturen und Eiweiße des organischen Materials zerstört.

Zum Abschrubben der mit Grünbelag betroffenen Stellen eignen sich Drahtbürsten am besten, bei steinernen Wegen oder Auffahrten kommen Drahtbesen zum Einsatz. Vorsicht bei empfindlicheren Oberflächen, an denen sich Grünbelag zeigt: Hier sollte eine weichere und schonendere Bürste aals Mittel zum Zweck genutzt werden.

Mit Soda gegen Moos, Flechten und Algen

Soda, auch bekannt als Waschsoda oder Natron, ist ein echter Allrounder unter den Hausmitteln und hilft bei Grünbelag. Das pulverige Mineral ist vielseitig einsetzbar, preisgünstig und umweltfreundlich. Zum Entfernen von Algen, Moos und Flechten wird das Soda mit kochendem Wasser vermischt. Je nach Größe der betroffenen Fläche sind mehrere Liter Wasser nötig. Als Faustregel für die Mischung gilt: 2 Esslöffel Soda je 1 Liter Wasser.

Dann wird die Soda-Mischung großzügig auf den Grünbelag und die angrenzenden Bereiche aufgetragen. Denn auch in der direkten Umgebung können bereits nicht sichtbare Sporen sitzen. Die Flüssigkeit sollte über Nacht einwirken und erst am nächsten Tag gründlich abgewaschen werden. Mit klarem Wasser nachspülen.

Vorsicht bei edlen Oberflächen wie poliertem Granit: Hier besser vorab an einer versteckten Stelle eine Probe machen. Um Reizungen der Haut zu vermeiden, sollten außerdem Handschuhe getragen werden.

Essig gegen Grünbelag mit Bedacht einsetzen

Ein gängiges Hausmittel zum Grünbelag entfernen ist Essig. Essig senkt den pH-Wert auf der Materialoberfläche und sorgt auf diese Weise dafür, dass sich neuer Grünbelag schlechter entwickeln kann. Da er jedoch andere Pflanzen, Bodenlebewesen und Insekten schädigen kann, wenn es hoch dosiert in den Boden gelangt, sollte dieser nur sparsam und an kleinen Stellen eingesetzt werden.

Wer beispielsweise grüne Stellen an Blumentöpfen mit Essig entfernen möchte, nimmt dazu am besten eine Sprühflasche. Warmes Wasser mit Essig (im Verhältnis 4:1) hineinfüllen, die betroffene Oberfläche einsprühen und anschließend mit der Bürste abreiben. Danach mit klarem Wasser nachwischen.

Dampf vertreibt Grünbelag von Stein & Co

Ein weiterer Helfer gegen unerwünschten Grünbelag ist heißer Wasserdampf. Der Dampf vernichtet Samen und Sporen gründlich, abgestorbene Pflanzenreste lassen sich danach leicht mit einem Schrubber entfernen.

Für überschaubare Flächen sind Handdampfreiniger eine gute Wahl. Wer einen solchen nicht zur Hand hat, fragt am besten im nächsten Baumarkt nach: Viele Märkte bieten einen Reinigungsgeräte-Verleih.

Vorsicht bei Hochdruckreinigern auf sensiblen Flächen

Die bequemste Art und Weise, um Grünbelag zu entfernen ist der Griff zum Hochdruckreiniger. Mit hohem Druck fräst der Wasserstrahl den rutschigen Grünbelag weg und hinterlässt saubere Oberflächen. Diese Methode hat allerdings einen Haken: Hochdruckreinigung birgt immer die Gefahr, dass die Materialoberfläche angegriffen und dabei porös wird.

Durch die kleinen Unebenheiten kann sich der Grünbelag umso leichter festsetzen und noch besser entwickeln, wodurch er sich im Nachhinein schwerer entfernen lässt und noch mehr Arbeit macht. Mit einem Hochdruckreiniger sollte daher nur an unempfindlichen Flächen gearbeitet werden. Vor allem bei Holzoberflächen sollte der Druck stark reduziert werden.

Auch an Hauswänden sollte man Vorsicht walten lassen. Sonst können kleinere Schäden an Fassaden schnell zu größeren Problemen führen, die schnell teuer werden.

Nicht mit Grünspan verwechseln!

Noch ein wichtiger Hinweis zu guter Letzt: Grünbelag, wie er im Freien an feuchten Flächen aus Stein, Beton, Holz oder Stoff zu finden ist, sollte man nicht verwechseln mit Grünspan. Grünspan entsteht durch eine chemische Reaktion von Kupfer oder Messing mit Essigsäure und ist giftig. Auf Euromünzen oder an alten Wasserhähnen findet sich dieser zum Beispiel häufiger.

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