Inhaltsverzeichnis
- 1. Das erste Mal zur Gießkanne greifen
- 2. Bewässerungshilfen installieren
- 3. Trockenresistente Beete anlegen
- 4. Vogel- und Insektentränken aufstellen
- 5. Hin und wieder rasenmähen
- 6. Rasenschnitt clever nutzen
- 7. Den Vorgarten naturnah gestalten
- 8. Kartoffeln, Tomaten und Erdbeeren pflegen
- 9. Pflanzen düngen und Schädlingen vorbeugen
Im Juni geht es in vielen Gärten wieder heiß her. Der Rasenmäher und der Gartenschlauch arbeiten auf Hochtouren. Warum Sie Ihren Pflanzen und dem Rasen damit keinen Gefallen tun und was Sie stattdessen für einen gesunden und klimafesten Garten tun können. Wir geben Tipps für die Gartenarbeit im Juni.
1. Das erste Mal zur Gießkanne greifen
In einem klimafesten Garten kommt die Gießkanne nur selten zum Einsatz. Im Frühling wird sie allenfalls zum Angießen von Saatgut und Jungpflanzen genutzt. Wer dabei sparsam vorgeht, hat später einen Vorteil: Pflanzen, die selten gegossen werden, bilden tiefere Wurzeln und kommen besser mit Trockenheit zurecht. Gab es im Mai wenig Niederschläge, kann es ungefähr ab Juni sinnvoll sein, Stauden- und Gemüsebeete zu gießen. Dabei gilt: statt die Pflanzen täglich ein bisschen zu wässern, gießen Sie lieber selten und durchdringend. Idealerweise sind die Regentonnen jetzt noch mit ausreichend Wasser gefüllt. Alternativ lässt sich Wasser im Haushalt auffangen.
2. Bewässerungshilfen installieren
Pflanzen in Gewächshäusern, Hochbeeten oder Kübeln benötigen in der Regel mehr Wasser, weil die Erde schneller austrocknet. Wassermangel ist vor allem bei Gemüsepflanzen wie Gurken, Tomaten oder Zucchini zu vermeiden. Wer sich die Arbeit erleichtern möchte, nutzt Bewässerungshilfen im Garten. Es gibt zum Beispiel Aufsätze für PET-Flaschen, die in die Erde gesteckt werden und das Wasser aus der Flasche langsam an den Boden abgeben. Vollautomatisch funktionieren Solar-Bewässerungssysteme, die das Wasser aus der Regentonne über einen Tröpfchenschlauch an mehrere Pflanzen gleichzeitig verteilen.
Extra-Tipp: Damit die Pflänzchen im Gewächshaus nicht verbrennen, sorgen Sie immer für eine ausreichende Belüftung. Dazu das Dachfenster und gegebenenfalls die Gewächshaustür öffnen.
3. Trockenresistente Beete anlegen
Aufgrund des Klimawandels ist immer öfter mit extremen Sommern zu rechnen. Bevor der Boden stark ausgetrocknet ist, können Sie im Juni noch die Chance nutzen und ein neues Blumenbeet anlegen. Trockenresistente Stauden sollten nach der Pflanzung gut angegossen werden, kommen dann aber mit wenig Wasser aus. Folgende Pflanzen sind zudem insektenfreundlich: Nachtkerze, Purpur-Sonnenhut, Lavendel, Mittagsblume und Fetthenne.
Auch bereits vorhandene Beete können mit einfachen Tricks klimafit gemacht werden. Arbeiten Sie zum Beispiel Komposterde ein und bedecken Sie den Boden mit einer dicken Mulchschicht. Das speichert Nährstoffe und Feuchtigkeit. Blumen- und Gemüsebeete können außerdem durch Hecken und Sträucher vor dem Austrocknen geschützt werden. Diese spenden Schatten und halten warmen Wind ab. Weitere Tipps für den klimafesten Garten finden Sie hier.
4. Vogel- und Insektentränken aufstellen
Nicht nur Pflanzen, sondern auch Tiere leiden im Sommer unter der zunehmenden Trockenheit. Im Naturgarten ist es deshalb ratsam, Wasser für Insekten und andere Wildtiere bereitzustellen. Wildbienen und Hummeln freuen sich über eine kleine Insektentränke, die mit Kieselsteinen und Stöcken gefüllt ist und die Fluginsekten vor dem Ertrinken schützt. Eine Vogeltränke wird von Rotkehlchen und Co. nicht nur zum Wassertanken genutzt - viele Vögel nutzen die Wasserstelle gern als Bad. Und auch für Igel können Sie an heißen Sommertagen etwas tun: Eine Schale Wasser am Boden wird bei Trockenheit gern angenommen.
Für jede Tränke gilt: Nur mit sauberem Wasser füllen und regelmäßig reinigen!
5. Hin und wieder rasenmähen
Im Juni scheint der Rasen schneller zu wachsen, als man gucken kann. Deshalb kommt der Rasenmäher in akkurat gepflegten Gärten bis zu zwei Mal pro Woche zum Einsatz - oder der Mähroboter dreht unermüdlich seine Runden. Ein Trend, der im Naturgarten nicht infrage kommt. Hier darf und soll der Rasen wachsen. So ist er besser gegen Trockenheit gewappnet und hübsche Wildkräuter haben die Chance, sich zu vermehren. Während in benachbarten Gärten also der Rasen immer brauner wird, behält der Naturgarten deutlich länger eine sattgrüne Farbe und - mit etwas Glück - zahlreiche bunte Blüten.
Hin und wieder dürfen Sie im Naturgarten trotzdem mähen oder trimmen. Denn wenn das Gras zu hoch wächst, ist für den Rasenmäher kein Durchkommen mehr. Um Insekten und anderen Tieren im Garten Zuflucht zu bieten, lohnt es sich, die Fläche in Etappen zu mähen. Lassen Sie immer ein wenig hohes Gras stehen. Das kann sogar dekorativ aussehen, zum Beispiel, indem Sie Kreise oder wellenförmige Muster mähen. Vielleicht gibt es in Ihrem Garten sogar eine Ecke, die gar nicht gemäht wird. Hier reicht es, das Gras einmal im Jahr mit der Sense zu kürzen.
6. Rasenschnitt clever nutzen
Der Grasschnitt lässt sich im Naturgarten sinnvoll weiterverwenden, um Dürre und Nährstoffmangel in den Beeten vorzubeugen. Entweder geben Sie ihn als Mulchschicht in Stauden- und Gemüsebeete, sodass Feuchtigkeit gespeichert und unerwünschte Beikräuter unterdrückt werden. Oder der Rasenschnitt wandert zunächst auf den Komposthaufen. Hier zersetzt er sich mit der Zeit zu wertvoller Komposterde, die Ihre Pflanzen mit reichlich Nährstoffen versorgt.
7. Den Vorgarten naturnah gestalten
Bewässerungshilfen, trockenresistente Beete und ein naturnaher Rasen erleichtern die Gartenarbeit enorm. Die gewonnene Zeit können Sie nutzen, um den Vorgarten neu zu gestalten. Vielen Vorgärten fehlt es an naturnahen Elementen, die zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen können. Das lässt sich mit einfachen Maßnahmen ändern. Kleine Trockenmauern, dekorative Totholzhaufen oder ein bunter Blühstreifen am Zaun sind schnell umgesetzt und bringen der Natur einen echten Mehrwert. Hier verraten wir, wie Sie eine Trockenmauer sinnvoll bepflanzen, warum Schottergärten schädlich für das Klima sind und geben acht Tipps für den naturnahen Vorgarten.
8. Kartoffeln, Tomaten und Erdbeeren pflegen
Für Selbstversorgerinnen und Selbstversorger gibt es immer etwas zu tun. Zu den wichtigsten Gartenarbeiten im Juni gehört das Anhäufeln der Kartoffelpflanzen. Dazu wird die Erde an den Trieben weiter aufgeschichtet, sodass sich Seitenwurzeln bilden können. Wer sich die Mühe macht, freut sich später über eine reichere Ernte. Auch die Tomatenernte lässt sich erhöhen, indem Sie die Pflanzen ausgeizen. Kleine Triebe, die zwischen Haupt- und Seitentrieben wachsen, werden entfernt.
Auch Erdbeeren freuen sich über etwas Pflege. Lockern Sie den Boden auf und arbeiten Sie Komposterde als Dünger ein. Unter den tragenden Pflanzen können Sie außerdem Stroh oder trockenen Grasschnitt verteilen, damit die Früchte sauber bleiben. Neben der ganzen Gartenarbeit im Juni dürfen Sie natürlich eins nicht vergessen: Hin und wieder von den ersten reifen Erdbeeren naschen.
9. Pflanzen düngen und Schädlingen vorbeugen
Vor allem im Gemüsebeet, aber auch an hübschen Stauden, können sich Schädlinge zu schaffen machen und die Freude am Gärtnern verderben. Eine wichtige Gartenarbeit im Juni ist daher der Schutz Ihrer Pflanzen. Dazu gibt es viele Hilfsmittel, die ganz ohne Chemie auskommen. Vom Wühlmauskorb über das Kulturschutznetz bis hin zum Schneckenkragen. Hilfreich ist auch der tägliche Gang durch den Garten: Kartoffelkäfer oder Schnecken lassen sich per Hand von den Pflanzen absammeln. Zu guter Letzt wirken selbstgemachte Jauchen als natürlicher Pflanzenschutz. Hier finden Sie 15 leichte Rezepte für Jauchen gegen Schädlinge.
Übrigens: Selbstgemachte Brennesseljauche eignet sich hervorragend als Dünger. Und wer in der Küche viele Bioabfälle produziert, kann daraus mit einem Bokashi-Eimer eigenen Pflanzendünger herstellen. Vor allem Erdbeeren sowie Kartoffel- und Kohlpflanzen freuen sich im Juni über die zusätzlichen Nährstoffe.
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