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Phänomen Taylor Swift "Swifties" und ihre Vorläufer: Wie der Fankult seinen Anfang nahm

Taylor Swift ist der Popstar unserer Zeit – auch Dank der Kraft sozialer Medien. Kulturwissenschaftler Wolfgang Ullrich erklärt Meilensteine und Umbrüche der Fankultur: von Liszt-Fieber über Beatlemania
Fans strecken ihre Hände nach Taylor Swift aus
Einmal anfassen: Taylor Swifts Fangemeinschaft, die "Swifties" scharen sich um den Popstar
© Gareth Cattermole/TAS18 / Getty Images

GEO: Herr Ullrich, um Taylor Swift, den derzeit größten Popstar der Welt, hat sich eine besondere Fangemeinde gebildet: die "Swifties". Wie weit lässt sich das Phänomen des Starkults in der Geschichte zurückverfolgen?

Wolfgang Ullrich: Dass Menschen bestimmte Personen bewundern, verehren und sich zum Vorbild nehmen, dürfte in allen Kulturen der Welt verbreitet sein, und zwar seit jeher. Ein Vorläufer des Starkults im europäischen Abendland findet sich in der christlichen Religionsgemeinschaft mit ihrem Heiligenkult: Gläubige versuchten, Jesus nachzuahmen, teils bis zur Selbstgeißelung. Auch im antiken Sport hatten Athleten Bewunderer. Das, was wir heute als Starkult bezeichnen, ist aber eine Entwicklung des 20. Jahrhunderts.

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