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Medizin-Skandal von 1930 Die toten Kinder von Lübeck: Eine Impfkatastrophe und ihre Folgen

Auch nach dem Zweiten Weltkrieg bleibt Tuberkulose eine lebensgefährliche Krankheit: Kinder müssen zu regelmäßigen Gesundheitschecks beim Arzt, hier 1949 in Prag 
Auch nach dem Zweiten Weltkrieg bleibt Tuberkulose eine lebensgefährliche Krankheit: Kinder müssen zu regelmäßigen Gesundheitschecks beim Arzt, hier 1949 in Prag 
© IMAGO / CTK Photo
Im Jahr 1930 testen Ärzte in Lübeck einen Impfstoff gegen die Tuberkulose. Doch das Serum ist verunreinigt: 77 Säuglinge sterben, mehr als 100 erkranken. Ein beispielloser Skandal, der das Impfen sicherer machte – und doch bis heute Ängste schürt

Der Appell ist eindringlich. „Tut alles für die Gesundheit und das Leben Eurer Kinder!“, rufen das Lübecker Gesundheitsamt und die „Tuberkulose-Fürsorgestelle“ im Februar 1930 alle Eltern der Stadt auf. Ungezählte Kinder sterben jedes Jahr an den Folgen der Schwindsucht. Doch dank eines neuen Serums könne der „Kampf gegen die Tuberkulose“ gewonnen werden: „Dieses Schutzmittel ist völlig unschädlich; irgendwelche gesundheitliche Störungen hat es nicht zur Folge“, versprechen die Behörden.

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