Am Himmel über Mitteleuropa erscheint das Sternbild des Löwen stets im Februar und bleibt bis in den Juli hinein zu sehen. Jetzt im März steht es rechts oberhalb der markanten Jungfrau. Den Rumpf des Löwen stellt ein großes Trapez dar, bei dem vor allem die Sterne Regulus, Denebola und Algieba ins Auge stechen. Letzterer bildet den Übergang zum sichelförmigen Kopf des Tieres. Ihre arabischen Namen bezeichnen die Position der Sterne passend: Algieba bedeutet "Mähne des Löwen", Denebola "Schwanz des Löwen".
Hauptstern des Löwen ist aber Regulus. Er ist 79 Lichtjahre von der Erde entfernt und bildet gemeinsam mit der bläulichen Spica in der Jungfrau und dem orange-roten Arktur im Bärenhüter (Bootes) das auffällige Frühlingsdreieck, das sich in die Abfolge von Sommerdreieck, Herbstviereck und Wintersechseck einreiht. All diese Formationen sind keine anerkannten Sternbilder der Internationalen Astronomischen Union. Vielmehr werden sie aus markanten Punkten anderer Konstellationen gebildet.

Regulus bildet die rechte obere Spitze des Sternendreiecks. Er liegt fast genau auf der Ekliptik, weshalb auch die Sonne, der Mond und die Planeten durch den Löwen wandern. Gelegentlich verdeckt dabei der Mond, seltener auch einer der Planeten Regulus.
In der griechischen Mythologie bezog sich das Sternbild auf den Nemeischen Löwen: Mit seiner Haut aus Metall und Stein war er scheinbar unbesiegbar und verwüstete die Umgebung der Stadt Nemea – bis Sagenheld Herakles die Bestie stellte und sie mit bloßen Händen erwürgte. Das Fell des Löwen trug der Halbgott anschließend als Mantel, seinen Kopf als Helm.