Himmelsphänomen NASA-Astronautin gelingt Aufnahme eines "Roten Kobolds"

Sprite über Mexiko
Das Foto eines sogenannten Sprite, aufgenommen von der NASA-Astronautin Nichole Ayers
© Nichole Ayers / NASA
Derzeit geht eine Fotografie der NASA-Astronautin Nichole Ayers viral. Die Amerikanerin fotografierte einen roten Lichtblitz hoch über Mexiko

Die NASA-Astronautin Nichole Ayers hat während ihrer Mission auf der Internationalen Raumstation (ISS) ein spektakuläres Foto aufgenommen, das derzeit in den sozialen Medien für Furore sorgt: Es zeigt einen so genannten Sprite – einen seltenen und leuchtend roten Blitz, der hoch über Gewitterwolken in der Erdatmosphäre entsteht.

Himmelsphänomen "Sprite"

Sprites, auch "Rote Kobolde" genannt, sind elektrische Entladungen, die sich in Höhen von 50 bis 90 Kilometern über der Erdoberfläche abspielen – weit oberhalb der gewöhnlichen Gewitterblitze. Sie entstehen, wenn starke elektrische Felder in der oberen Atmosphäre durch besonders intensive Gewitter ausgelöst werden. Anders als normale Blitze schießen Sprites allerdings nicht nach unten, sondern in die obere Atmosphäre und leuchten dabei in rötlichen bis violetten Farben. Die oft baum- oder quallenartigen Lichtphänomene sind nur wenige Millisekunden sichtbar.

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Das von NASA-Astronautin Nichole Ayers Anfang Juli festgehaltene Foto zeigt einen Sprite in beeindruckender Präzision: Ein leuchtend roter Strahl schießt senkrecht aus einer Gewitterwolke über Mexiko und dem Süden der USA  in die Höhe, umgeben von einem bläulichen Halo. Im Vordergrund ist ein Teil der ISS zu sehen, was die Perspektive aus dem All unterstreicht.

Aufnahme von wissenschaftlicher Relevanz

Mit ihrer spektakulären Aufnahme eines Sprites hat Nichole Ayers nicht nur ein seltenes Naturphänomen eingefangen, sondern auch einen wichtigen Beitrag zur Atmosphärenforschung geleistet. Die Beobachtungen von Sprites liefern wichtige Erkenntnisse über die Wechselwirkungen zwischen Gewittern und der oberen Atmosphäre. Sie helfen Forschenden, die elektrischen Prozesse in der Atmosphäre und deren Auswirkungen auf das globale Klima besser zu verstehen.

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Rote Kobolde sind schwer zu beobachten und noch schwerer deutlich zu fotografieren, da sie nur bei bestimmten Bedingungen entstehen und meist nur für den Bruchteil einer Sekunde sichtbar sind. Ambitionierte Amateurfotografen und Wissenschaftlerinnen dokumentieren immer mal wieder neue Sichtungen – insbesondere während der Gewittersaison in Nordamerika, Europa und Asien.

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